Stuttgart. - Die internationale Fach- und Verbrauchermesse FAIR HANDELN zeigt ab Donnerstag (31. März) bis einschließlich Sonntag auf dem Stuttgarter Messegelände Fair Trade und global verantwortliches Handeln in Konsum, Handel, Wirtschaft, Tourismus und Finanzwesen. Rund 150 Aussteller präsentieren faire und nachhaltige Produkte auf der Messe.
Die Fach- und Verbrauchermesse FAIR HANDELN wird von der Landesmesse Stuttgart und der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) zum achten Mal gemeinsam veranstaltet. Sie steht unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
Im Zentrum der Messe FAIR HANDELN steht die Präsentation von Handlungsmöglichkeiten für eine nachhaltige und gerechte Entwicklung weltweit. "In unserer heutigen globalisierten Welt tragen wir alle Verantwortung", erklärt Philipp Keil, Geschäftsführender Vorstand der SEZ. "Die Nahrungsmittel, die wir essen, die Kleidung, die wir tragen, sind nicht selten um die Welt gereist, bevor sie bei uns ankommen. Mit unserer täglichen Kaufentscheidung unterstützen wir die Herstellungsweise des Produktes und haben damit Einfluss auf die Lebensbedingungen der Menschen, die sie herstellen. Über viele Jahre haben die Industrieländer und auch wir persönlich als Konsumenten von der Globalisierung profitiert. Gemeinsam stehen wir in der Verantwortung den negativen Begleiterscheinungen zu begegnen, darunter Kinderarbeit, Umweltzerstörung, Raubbau an Ressourcen, Menschenrechtsverletzungen und enorme Ungleichheiten. Verantwortlicher Konsum ist ein Baustein für eine gerechte Wirtschaftsentwicklung", betont Keil.
PERSPEKTIVEN IN LÄNDERN DES SÜDENS SCHAFFEN
Rund 60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Neben den akuten Fluchtursachen wie Kriege oder Menschenrechtsverletzungen gibt es strukturelle Ursachen wie Armut, Ungleichheit oder Ressourcenknappheit. Die Veranstalter sind überzeugt: Der Faire Handel, der Kernbereich der Messe, trägt mit Mindestpreisen, langfristigen Abnahmeverträgen, Direkteinkauf und Sozialstandards konkret zur Verbesserung der Lebenssituation der Produzenten und Beschäftigen bei.
Immer mehr Konsumenten greifen zu fairen und verantwortlich produzierten Waren. Laut dem Forum Fairer Handel, dem Netzwerk des Fairen Handels in Deutschland, wurden mehr als eine Milliarde Euro im Jahr 2014 in Deutschland für fair gehandelte Produkte ausgegeben. Dies bedeutet erneut eine Steigerungsrate von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Schnitt geben die Bundesbürger 13 Euro für fair gehandelte Produkte aus.
"Es geht nicht nur um Warenhandel, sondern auch um die Chance auf ein Leben in Würde, um Ernährungssicherung und um Gerechtigkeit im Welthandel", so Philipp Keil. Die Leitmesse für Fair Trade ist zugleich wichtigster Branchentreff für Produzenten, Importeure, Handel, entwicklungspolitische Akteure und Initiativen globaler Nachhaltigkeit. Aussteller müssen einen Zulassungsprozess nach fest geschriebenen Kriterien auf der Basis internationaler Standards durchlaufen.
Die Messetage werden begleitet von einem interessanten Rahmenprogramm. Für Fachleute steht insbesondere die Agenda 2030 im Fokus. Im September 2015 wurden auf der UN-Generalversammlung die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) als universelle politische Agenda verabschiedet. Deren Umsetzung auf kommunaler Ebene steht im Mittelpunkt einer Fachveranstaltung für Kommunen am Freitag, 1. April. Dabei werden kommunale Best-Practice-Beispiele vorgestellt. Institutionen informieren außerdem über Fördermöglichkeiten, um Kommunen in ihrer Nachhaltigkeitspolitik zu unterstützen. Auch am Samstag, 2. April, geht es auf der Entwicklungspolitischen Landeskonferenz 2016 um die Bedeutung der neuen Nachhaltigkeitsziele für Baden-Württemberg. In Workshops werden Projekte aus dem Entwicklungspolitischen Dialog mit konkreten Möglichkeiten zur Mitgestaltung vorgestellt.
Unterstützt wird die Messe FAIR HANDELN vom baden-württembergischen Staatsministerium als Partner und den Sponsoren Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg/Nachhaltigkeitsstrategie, Missio Aachen, S-Finanzgruppe, den Volks- und Raiffeisenbanken sowie der L-Bank Baden-Württemberg.
Quelle: www.sez.de