München. - Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat zur Eröffnung des Zukunftskongresses in München am Donnerstag zu mehr Mut bei der Bewältigung der globalen Herausforderungen aufgerufen. "Die Flüchtlingskrise wird uns noch auf Jahrzehnte beschäftigen", sagte Müller. "Deshalb ist es wichtig, dass wir jetzt endlich zu der Einsicht gelangen: Nur mit Investitionen in Bildung, erneuerbare Energien und in ein nachhaltiges Wirtschaften werden wir die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts lösen - mit einem ganz neuen Ansatz von globaler Entwicklungspolitik."
Ein Jahr nachdem die Vereinten Nationen die Agenda 2030 mit 17 globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung verabschiedet haben und wenige Tage vor dem UN-Flüchtlingsgipfel in New York, ging es auf dem Zukunftskongress um die Umsetzung der Ziele und damit auch um konkrete Ansätze für bessere Lebensverhältnisse in den Herkunftsländern von Flüchtlingen. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft aus dem In- und Ausland kamen zusammen, um technologisch, gesellschaftlich und politisch innovative Lösungen vorzustellen und zu diskutieren.
"Wir haben heute wieder erfahren, dass innovative Herangehensweisen und die Ressourcen zur Bewältigung der globalen Herausforderungen bereits existieren", erklärte Müller. "Allerdings müssen wir darauf achten, dass nicht die einen auf Kosten der anderen leben und wirtschaften." Am Sonntag wird der Minister zum Flüchtlingsgipfel der Vereinten Nationen nach New York reisen.
Kanzleramtsminister Peter Altmaier betonte: "Das Fehlen nachhaltiger Politik hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass Millionen von Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung keine Bleibeperspektive sahen. Heute bekämpfen wir Fluchtursachen und helfen den Menschen vor Ort. Neue technologische Lösungen können deshalb einen wichtigen Beitrag für bessere Lebensperspektiven bieten. Deshalb begrüße ich es, dass sich das BMZ heute mit diesem wichtigen Thema beschäftigt."
Der Generaldirektor des Deutschen Museums, Wolfgang M. Heckl, zog das Fazit: "Die grundlegende Fragestellung ist: Wie wünschen wir uns die Erde der Zukunft, und was müssen wir heute tun, damit diese Zukunft auch tatsächlich so eintritt? Das ist eine hochspannende Frage, und wir hatten sehr viele sehr kluge Köpfe hier in München, die diese Frage aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet haben. Deshalb passt die Veranstaltung auch hervorragend zu uns: Das Deutsche Museum ist ja von jeher ein Ort, an dem die Zukunft verhandelt wird."
Beim Zukunftskongress tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in unterschiedlichen Formaten aus. Im "Science Lab" diskutierten Nachwuchswissenschaftler aus der ganzen Welt ihre Ansätze. Vertreter des "Jugend Lab" - eine Art Parlament für junge Erwachsene - übergaben Entwicklungsminister Müller und Kanzleramtsminister Altmaier ihre Vision für die Welt 2030. Durch ein "virtuelles Klassenzimmer" konnten Schulen in ganz Deutschland und deutsche Auslandsschulen den Kongress mitverfolgen und Entwicklungspolitik zum Thema im Unterricht machen.
Quelle: www.bmz.de