Bonn. - Wir wollen in die Schule gehen, lernen und uns eine bessere Zukunft aufbauen“, so die Forderung eines indisches Mädchens, das wie Millionen anderer Kinder in dem asiatischen Land arbeiten muss, anstatt zur Schule zu gehen. Das Don Bosco Netzwerk in Indien hat die Initiative "Kinderfreundliche Städte" gestartet, um Kinderrechte umzusetzen und Kinderarbeit abzuschaffen.
"Kinderfreundlich bedeutet, dass es eine Nulltoleranzpolitik gegenüber Kinderrechtsverletzungen gibt. Hierzu zählt etwa Kinderarbeit. Ein Kind, das arbeitet, geht nicht zur Schule, hat keinen Zugang zu Bildung und damit auch keine Zukunftsperspektiven", betonte Pater Thomas Koshy Salesianer Don Bosco (SDB), Leiter des Netzwerks.
"Die Beschäftigung von Minderjährigen unter 14 Jahren ist nach indischem Recht verboten. Trotzdem ist Kinderarbeit weit verbreitet. Damit diese Gesetze nicht nur Papiertiger bleiben, sollten wir Allianzen für Kinderrechte schmieden – nicht nur in Indien, sondern weltweit", so Nelson Penedo, Geschäftsführer von Don Bosco Mission Bonn.
Dass eine solche Allianz erfolgreich sein kann, zeigt die südindische Metropole Vijayawada. 1997 gab es dort noch 7000 Kinderarbeiter, aktuell sind es nur noch 150. "Wir konnten die Zahl senken, weil alle, das heißt die Politik, die Polizei und sogar die Unternehmen an einem Strang gezogen haben. Alleine wäre uns das nicht gelungen", sagte Pater Koshy.
Weltweit müssen mehr als 168 Millionen Jungen und Mädchen arbeiten. In Indien wird ihre Zahl auf mehr als 12 Millionen geschätzt. Ein Großteil von ihnen arbeitet in der Landwirtschaft. Manche verrichten Schwerstarbeiten in Ziegeleien oder Steinbrüchen. Don Bosco ist schon seit 1926 in Indien und setzt sich für die Rechte von benachteiligten Kindern und Jugendlichen ein.
Quelle: donboscomission.de