bmzAddis Abeba - In Ostafrika herrscht derzeit die schlimmste Dürre seit fünfzig Jahren - allein in Äthiopien leiden akut etwa 5,6 Millionen Menschen an Hunger. Am Montag hat Entwicklungsminister Gerd Müller die besonders betroffene Somali-Region besucht.

Die nomadisch lebende Bevölkerung findet dort kaum noch Weideflächen für ihre Viehherden, ihre Lebensgrundlage ist unmittelbar bedroht. Schon jetzt sind in der Somali-Region etwa 1,7 Millionen Menschen dringend auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen. Vor dem Hintergrund der dramatischen Situation in Äthiopien und am Horn von Afrika insgesamt kündigte Minister Müller an, die betroffenen Länder mit weiteren 100 Millionen Euro zu unterstützen. Insgesamt stellt das Bundesentwicklungsministerium der Region damit in diesem Jahr 300 Millionen Euro im Kampf gegen Dürre zur Verfügung.

"Äthiopien hat aus früheren Dürren gelernt und hat diesmal auch umfassend Vorsorge getroffen. Trotzdem überfordert das Ausmaß der aktuellen Dürrekrise nicht nur Äthiopien, sondern die Region insgesamt: Im Südsudan, in Somalia, in Niger, Kenia oder Kamerun sterben die Menschen an Hunger, weil die Weltgemeinschaft zu spät reagiert, weil Gelder zu zögerlich fließen und auch erst dann, wenn die Katastrophe nicht mehr aufzuhalten ist. Wenn wir geglaubt haben, eine Hungerkrise wie 2011 kann sich nicht wiederholen, dann werden wir jetzt und hier eines Besseren belehrt. Wir brauchen einen dauerhaften UN-Krisenfonds, und wir brauchen ihn schnell", so Müller im Vorfeld.

Minister Müller besucht in der Somali-Region unter anderem eine Siedlung, in der vor den Folgen der Dürre geflohene Menschen mit dem Nötigsten versorgt werden: Sauberes Trinkwasser, Nahrung, gesundheitliche Betreuung stehen dabei im Vordergrund. 

Äthiopien ist eines der am stärksten betroffenen ostafrikanischen Länder der aktuellen Dürre, die seit Herbst 2015 für eine Ernährungskrise sorgt. Das BMZ hat für zusätzliche akute Unterstützung in Äthiopien seit Herbst 2015 bereits knapp 74 Millionen Euro für Ernährungssicherung, Gesundheitsvorsorge und die Wasser- und Sanitärversorgung zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig erhalten betroffene Bäuerinnen und Bauern Hilfe für die Beschaffung von neuem Saatgut und Tierfutter.

Am Dienstag trifft der Minister Müller den äthiopischen Finanz- und Entwicklungsminister Tekeste Abraham zum Gespräch. Neben der Dürre geht es dabei um Müllers Konzept für einen Marshallplan mit Afrika, das der Minister anschließend auch bei einem Austausch mit dem Vorsitzenden und mehreren Kommissaren der Afrikanischen Union diskutiert.

Am Nachmittag steht außerdem der Besuch in einer Textilfabrik bei Addis Abeba auf dem Programm, bevor der Entwicklungsminister weiter nach Indien und Pakistan reist.

Quelle: bmz.de

 


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