Bonn. - Am 9. Juli wird der Südsudan, das jüngste Land der Welt, sieben Jahre alt. Die Bilanz seit der Staatsgründung sei katastrophal, erklärte die Welthungerhilfe am Freitag in Bonn: 90 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Rund 2,5 Millionen Menschen sind seit Ausbruch des Bürgerkrieges 2013 in die Nachbarländer geflohen. Mehr als 1,7 Millionen Südsudanesen sind im eigenen Land auf der Flucht. Ohne humanitäre Hilfe werden nach Schätzungen der Vereinten Nationen in diesem Jahr 7,1 Millionen Menschen Hunger leiden.
Der andauernde Krieg mit Gewalt und Vertreibungen ist eine der Hauptursachen für die dramatische Ernährungslage. Wiederkehrende Dürren und extreme Regenzeiten erschweren die Situation zusätzlich. Der Juli ist der schlimmste Monat für die Bevölkerung: durch die starken Regenfälle sind viele Straßen unpassierbar und so werden die Hilfslieferungen sehr aufwendig und kostspielig. Außerdem haben die Menschen alle Vorräte aufgebraucht und die nächste Ernte ist noch Wochen entfernt.
"Die Menschen erleben jetzt eine furchtbare Durststrecke. Die Frage von Nahrung ist existentiell und bestimmt jeden Gedanken der Familien. Wir lassen sie nicht allein, aber es braucht zu allererst einen tragbaren und dauerhaften Frieden. Hunger und Frieden sind eng verbunden", sagte Till Wahnbaeck, Vorstandsvorsitzender der Welthungerhilfe.
Die Welthungerhilfe ist seit den 1990er Jahren im heutigen Gebiet des Südsudans tätig. Sie unterstützt die Bevölkerung in den Bundesstaaten Northern Bahr el Ghazal und Unity State mit Nahrungsmitteln und Saatgut sowie mit Trinkwasserbrunnen und verbesserten Sanitäranlagen.
Quelle: www.welthungerhilfe.de