aerzte ohne grenzenBerlin. - Die Angriffe auf Patienten, medizinisches Personal und medizinische Einrichtungen in der Zentralafrikanischen Republik nehmen zu. Die andauernde Gewalt führe immer wieder zu Schließungen von Gesundheitseinrichtungen und stelle eine ernsthafte Bedrohung für den Zugang der Menschen zu einer gesundheitlichen Versorgung dar, berichtete die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen.

"Seit Dezember ist es aufgrund von Checkpoints, Raubüberfällen und Anschlägen extrem schwierig für das Gesundheitspersonal, medizinische Versorgung zu leisten", sagte Gisa Kohler, die stellvertretende Einsatzleiterin von Ärzte ohne Grenzen. Teams der Organisation mussten aufgrund der Vorfälle immer wieder medizinische Aktivitäten vorübergehend einstellen. "Gezwungen zu sein, unsere Aktivitäten auszusetzen, verschärft die Verletzlichkeit der Menschen und führt zu einem eigentlich vermeidbaren Tod von Patient*innen", so Kohler.

In den vergangenen sechs Monaten wurden Teams von Ärzte ohne Grenzen Zeuge davon, wie Dutzende von Gesundheitseinrichtungen von Bewaffneten geplündert, beschädigt und besetzt wurden. Zahlreiche Patient*innen wurden bei bewaffneten Übergriffen auf Krankenhäuser körperlich misshandelt. Mitarbeitende des Gesundheitswesens in ländlichen Gebieten wurden bedroht und angegriffen und Motorradfahrer, die lebensrettende Medikamente auslieferten und kranke und verwundete Patienten ins Krankenhaus brachten, mit vorgehaltener Waffe angegriffen, verletzt und ausgeraubt.

"Das Wiederaufflammen des Konflikts seit Dezember hat der Zivilbevölkerung und der medizinischen Versorgung einen hohen Tribut abverlangt", erklärte Rhian Gastineau, Einsatzleiter von Ärzte ohne Grenzen in dem Land. "Wir sind sehr besorgt über die wiederholten Angriffe auf Patient*innen, medizinisches Personal und medizinische Einrichtungen."

Ärzte ohne Grenzen forderte die Regierung und alle Konfliktparteien daher nachdrücklich auf, die Neutralität der Gesundheitseinrichtungen zu respektieren und den Menschen Zugang zu medizinischer und humanitärer Hilfe zu gewähren. "Alle Konfliktparteien müssen das humanitäre Völkerrecht wahren, einschließlich des Schutzes von Zivilist*innen und medizinischen Einrichtungen, Transport und Gesundheitspersonal“, forderte Einsatzleiter Gastineau.

Quelle: www.aerzte-ohne-grenzen.de 


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