Kinder in Entwicklungsland. Foto: WHOGenf (epo). - Fast ein Viertel aller Krankheiten weltweit - 24 Prozent - sind nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durch schädliche Umwelteinflüsse bedingt und könnten meist vermieden werden. Vor allem durch Luftverschmutzung, vergiftetes oder verschmutztes Trinkwasser und Moskitostiche sterben der UN-Organisation zufolge 13 Millionen Menschen pro Jahr. Bei Kinder unter fünf Jahren sind laut WHO ein Drittel der Todesfälle auf negative Umwelteinflüsse zurückzuführen. Der am Freitag in Genf vorgestellte Bericht "Preventing disease through healthy environments" ist nach Angaben der WHO die umfassendste und systematischste Studie, die je über den Zusammenhang von Umwelt und Krankheit erstellt wurde.

"Wir haben immer gewusst, dass die Umwelt die Gesundheit sehr weitgehend beeinflusst, aber diese Schätzungen sind die bislang besten", sagte der geschäftsführende WHO-Direktor Anders Nordstöm. "Sie werden uns dabei helfen zu zeigen, dass weise Investitionen zur Schaffung einer hilfreichen Umwelt eine erfolgreiche Strategie sein kann, die Gesundheit zu verbessern und eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen".

Dem Bericht zufolge könnten mehr als 40% der Malaria-Todesfälle und 94% der Durchfallerkrankungen in Entwicklungsländern durch ein besseres Umweltmanagement vermieden werden. Diese beiden Krankheitsarten gehören zu den wichtigsten Ursachen für hohe Kindersterblichkeit. Die Autoren des Berichts plädieren für saubere Wasserbehälter im Haushalt und eine bessere Hygiene, die Nutzung saubererer Brennstoffquellen, einen sorgfältigeren Umgang mit Giftstoffen zu Hause und am Arbeitsplatz und eine sorgfältigere Verwaltung der Wasserressourcen.

Der Bericht listet die häufigsten Todesursachen auf. Demnach sterben jährlich 2,6 Millionen Menschen an Herz- und Gefäßkrankheiten, 1,7 Millionen an Durchfall, 1,5 Mio. an Erkrankungen der unteren Atemwege, 1,4 Mio. an Krebs, 1,3 Mio. an chronischen Lungenkrankheiten, 470.000 an Verkehrsunfällen und 400.000 an unbeabsichtigten Verletzungen.

WHO Bericht Preventing Disease Through Healthy Environments: towards and estimate of the environmental burden of disease
WHO


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