"Wir sind bereit, unsere Hilfe für die Menschen in Nordkorea deutlich zu erhöhen. Die Menschen hungern und die Trockenzeit steht vor der Tür", erklärte Banbury. Nach Schätzungen mangelt es jedem zweiten bis dritten der 23 Millionen Nordkoreaner an Nahrung. Mehr als jedes dritte Kleinkind gilt als dauerhaft unterernährt.
Nachdem sich die Lage seit der Hungersnot in der zweiten Hälfte der 90er Jahre stetig verbessert hatte, haben 2006 Überflutungen wichtiges Farmland zerstört. Zugleich war die Nahrungsmittelhilfe verringert worden. "Millionen von Nordkoreanern sind nun von Nahrungsmangel bedroht, WFP und die Geberstaaten müssen deshalb reagieren", forderte Banbury.
Das WFP versorgt aktuell 1,9 Millionen Nordkoreaner mit Nahrungsmitteln. Die laufenden WFP-Projekte im Land sind jedoch mangels Finanzierung gefährdet. Benötigt würden 102 Mio. US-Dollar, teilte das WFP mit. An Zuwendungen und Spenden für die derzeitige Mission seien aber weniger als 20 Prozent der benötigten Summe eingegangen.
Erheblich höhere Zuwendungen würden WFP erlauben, seine derzeitigen Operationen in 29 Bezirken auf die 50 Bezirke auszuweiten, in denen das UN-Programm großen Handlungsbedarf sieht. "Mit mehr Mitteln könnte WFP zumindest die dringendsten Bedürfnisse von Kindern, Schwangeren und stillenden Müttern befriedigen", sagte WFP-Asiendirektor Banbury, "aber wir benötigen diese Hilfe schnell".