G8Bonn (epo.de). - Als wichtigen Schritt hin zur Öffnung der G8 für die Zivilgesellschaft haben das Forum Umwelt und Entwicklung und der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nicht-Regierungsorganisationen (VENRO) das Dialogforum mit den "G8-Sherpas" gewertet. Die NRO-Vertreter und die die persönlichen Beauftragten der Staats- und Regierungschefs für den G8-Gipfel (G8-Sherpas) hatten am 25. und 26. April in Bonn ihre Positionen zum G8-Gipfel ausgetauscht.

"Die vergangenen zwei Tage sind ein wichtiger Schritt hin zur "dringend erforderlichen Öffnung der G8 für die Zivilgesellschaft", sagte Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forums Umwelt und Entwicklung. "Dieser Ansatz muss nun unbedingt fortgesetzt werden, um die Demokratisierung des G8-Prozesses voranzubringen", forderte Maier.

Der stellvertretende Vorsitzende des Verbands Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO), Uli Post, kritisierte die Tagesordnung des G8-Gipfels: "Auf der Agenda für Heiligendamm fehlt uns ein verbindlicher Plan, wie und wann die Beschlüsse vergangener Gipfel, wie die Finanzierungszusagen von Gleneagles von 2005, verwirklicht werden. Generell kommt es uns nicht auf die Großartigkeit von Ankündigungen an, sondern darauf, dass sie umgesetzt und finanziert werden können." Post forderte außerdem, dass die G8 bei ihrer Förderung die ländliche Entwicklung endlich stärker in den Vordergrund rücken müsse. Dies gelte vor allem mit Blick auf Afrika.

Das Dialogforum machte deutlich, dass die Teilnehmer aus aller Welt von den G8-Regierungen weitreichende Klimaschutzmassnahmen erwarten. "Die G8-Länder sind die Hauptverursacher des Klimawandels und müssen daher eine Führungsrolle dabei übernehmen, das Ruder herumzureißen", sagte Jürgen Maier. Nötig sei eine globale Energiewende hin zu einem massiven Ausbau erneuerbarer Energien und Energieeffizienz statt einer weiteren Ausweitung der Förderung fossiler Brennstoffe. Die Feststellung, dass "ein großes Land" solche Beschlüsse blockiere, dürfe dabei nicht dazu führen, dass die anderen nichts tun, so Maier weiter.

Insbesondere von Vertretern aus Entwicklungsländern wurde immer wieder hervorgehoben, dass die Politik der G8 an ihren Interessen und Bedürfnissen weitgehend vorbei gehe. Eine Liberalisierung der Investitionsregeln sei im Interesse der multinationalen Konzerne der reichen G8-Staaten, nicht der Entwicklung der armen Länder. Und die Forderung der G8 nach stärkerem Patentschutz entspreche den Interessen der Pharma-Multis, vernachlässige jedoch die vielen AIDS-Kranken in Entwicklungsländern, die auf den Zugang zu preiswerten Nachahmerpräparaten angewiesen seien.

 www.venro.org
 www.forumue.de


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