WFPKampala (epo.de). - In Uganda benötigen aufgrund der jüngsten Überschwemmungen und der Flüchtlingsströme aus der Demokratischen Republik Kongo insgesamt 1,7 Millionen Menschen Nahrungsmittelhilfe. Darauf hat das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) am Dienstag hingewiesen. Das WFP appellierte an die internationale Staatengemeinschaft, 64,6 Millionen US-Dollar bereit zu stellen, um Hunger und Unterernährung bis kommenden März bekämpfen zu können.

Die Fluten in Uganda haben nach Angaben des WFP bislang mindestens 300.000 Menschen von Nahrungsmittelhilfe abhängig gemacht. Zugleich muss das Land Tausende potentieller Asylsuchender betreuen, die vor den Kämpfen im östlichen Kongo fliehen sowie die bereits bisher 1,4 Millionen bedürftigen Flüchtlinge und Binnenvertriebenen versorgen.

"Wir haben sehr damit zu kämpfen, die schon bisher Notleidenden und zugleich die neuen Opfer von Überschwemmungen und Konflikten zu versorgen",sagte WFP-Landesdirektor Tesema Negash. "Wir brauchen deshalb jetzt vor allem Gelder, um lokal Nahrungsmittel einzukaufen und sie schnell zu den Bedürftigsten bringen zu können. Unsere Notmannschaften versorgen bereits zahlreiche Flutopfer, doch ohne neue Mittel ist all dies gefährdet."

Die Zahl der Flutopfer, die auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen ist, könnte noch steigen. Abgesehen von Nahrungseinkäufen benötigt WFP dringend Mittel um Hubschrauber und Boote einsetzen und Brücken notdürftig reparieren zu können. Nur so seien durch die hohen Wasserstände abgeschnittene Dörfer erreichbar. Da die Wettervorhersagen weiteren Regen bis in den Oktober hinein prophezeien, könnte sich der Zugang zu den Betroffenen insbesondere in den überfluteten Regionen Teso, Lango and Bugisu sogar noch verschlechtern.

Das aktuelle Defizit der WFP-Operation von 64,6 Millionen US-Dollar könnte dazu führen, dass das WFP die Nahrungsrationen für vertriebene Familien kürzen muss, die nach Jahren in überfüllten Flüchtlingslagern gerade wieder in ihre Heimat im lange umkämpften nördlichen Uganda sind. "Ohne neue Zuwendungen müssen wir diese Menschen genau in dem Monat im Stich lassen, wenn sie Unterstützung brauchen, um ihre Existenz wieder aufzubauen", sagte Negash. In Nord-Uganda sind WFP-Rationen für mehr als 1,2 Millionen Menschen überlebenswichtig, die während des 20jährigen Konflikts zwischen der Lord Resistance Army (LRA) und Regierungstruppen ihre Heimat verlassen und in Camps leben mussten.

Am 11. September wurde das erste von 40 Flüchtlingscamps in der nordugandischen Region Lango offiziell geschlossen. 2007 hat WFP bisher 205.000 Menschen mit Rückkehrrationen versorgt und plant weitere 100.000 zu erreichen. Diese Zahl könnte noch ansteigen, falls ein vollständiges Friedensabkommen geschlossen wird. Gleichzeitig bereitet sich das WFP darauf vor, dass größere Flüchtlingsströme vor den Kämpfen im Osten der Demokratischen Republik Kongo nach Westuganda fliehen.

www.wfp.org


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