OxfamBerlin (epo.de). - Seit dem Höhepunkt der Kaffeekrise 2001 sind die Weltmarktpreise für Kaffee erheblich gestiegen. Im Jahr 2006 erwirtschafteten die Kaffee-Konsumländer rund 40 Milliarden US-Dollar mit Kaffee-Produkten. Die Exportländer für Rohkaffee erzielten dagegen lediglich einen Erlös von sieben bis acht Milliarden US-Dollar. Kaffeebauern haben kaum von den gestiegenen Weltmarktpreisen profitiert, viele leben nach wie vor am Existenzminimum. Dies geht aus der neuen Studie "Ist die Kaffeekrise schon vorüber?" von Oxfam Deutschland hervor.

"Der Kaffeehandel ist ein Milliardengeschäft, an dem die Beteiligten sehr unterschiedlich partizipieren", erklärte Franziska Humbert, Kaffee-Expertin bei Oxfam Deutschland. Die fünf Global Player Nestl?, Sara Lee, Procter & Gamble, Kraft Foods und Tchibo hätten einen gemeinsamen Marktanteil von etwa 50 Prozent. "Sie beeinflussen Rohkaffee-Preise erheblich. Die weltweit rund 25 Millionen Kaffeebäuerinnen und -bauern sind ihrer Preispolitik ausgeliefert", sagte Humbert. Um die Armut der vom Kaffee abhängigen Familien zu lindern, sei es dringend notwendig, gerechtere Handelsregeln zu etablieren, die den kleinen Produzenten einen angemessenen Anteil am Ertrag ihrer Ernte sichern.

Ein Schritt in die richtige Richtung sei die 4C-Initiative für einen "Common Code for the Coffee Community", so Oxfam. Kaffeeröster, Händler, Kaffeebäuerinnen und -bauern sowie zivilgesellschaftliche Organisationen hätten im Rahmen der Initiative ein Konzept für die Vermarktungsmechanismen von Kaffee erarbeitet, das die sozialen und ökologischen Standards weltweit verbessern soll.

"Die beste Wahl ist aber immer noch fair gehandelter Kaffee. Er wird zu Mindestpreisen und unter Berücksichtigung festgelegter sozialer Standards gehandelt", so Humbert. Die Verbraucher könnten sich durch den Kauf fair gehandelten Kaffees aktiv für bessere Lebensbedingungen der Kaffeebäuerinnen und -bauern einsetzen.

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