BEHBonn (epo.de). - In der afrikanischen Sahelzone sind nach Angaben der Internationalen Föderation des Roten Kreuzes rund 1,5 Millionen Menschen in 18 Ländern von den schwersten Regenfällen seit 30 Jahren betroffen. Hilfsorganisationen haben angekündigt, ihre Aktivitäten zur Unterstützung der Flutopfer weiter auszuweiten und um Spenden gebeten.

Das Bündnis "Entwicklung hilft" ist in vielen der betroffenen Länder aktiv und ruft zu Spenden auf, um die Bevölkerung in ihrem Kampf ums Überleben zu unterstützen. "Die Folgen der Überflutungen sind absehbar: Hunger und Krankheiten werden zunehmen", mahnte Vorstandsmitglied Yvonne Ayoub. "In Ländern wie Uganda, Sudan, Äthiopien, aber auch Ghana und Burkina Faso haben die Fluten bereits einen Teil der Ernte vernichtet. Aufgrund des stehenden Wassers und der Hitze breiten sich Durchfallerkrankungen und andere Infektionen aus."

Das Bündnis ist ein Zusammenschluss von "Brot für die Welt", Deutscher Welthungerhilfe, medico international, MISEREOR und terre des hommes. Alle fünf Hilfswerke arbeiten mit ihren Partnern vor Ort daran, nicht nur die erste Not zu lindern, sondern auch die Situation der Menschen durch nachhaltige Entwicklungsmaßnahmen zu verbessern.

Ayoub äußerte sich besorgt über das verstärkte Auftreten heftiger Regenfälle in der Sahelzone, die traditionell eine Dürre-Region ist. "Das derzeitige Krisenmanagement, aber auch die Entwicklungshilfe sind auf diese Art von Katastrophen in vielen Ländern des Sahel nicht vorbereitet. Die ländliche Entwicklung hat sich über Jahre der Trockenheit angepasst, zum Beispiel in der Auswahl der Feldfrüchte und den Anbaumethoden." Dies stelle die Menschen vor Ort und die Entwicklungszusammenarbeit vor neue Herausforderungen. Lediglich Länder wie Uganda und Äthiopien, wo Überschwemmungen regelmäßig auftreten, verfügten über Katastrophenschutzpläne.

"Hier in Burkina Faso sind zehn Dörfer im Departement Banh besonders von den Überschwemmungen der letzten Wochen betroffen, insgesamt gibt es circa 4.000 Obdachlose, im ganzen Land sollen es 40.000 sein", berichtete HELP-Nothelferin Kristina Rauland. "Die Menschen haben ihr komplettes Hab und Gut verloren, die  Getreidespeicher und natürlich deren Inhalt wurde zerstört, Geflügel und auch anderes Vieh ist ertrunken. Bis zur nächsten Ernte wird es im ganzen Land an Lebensmitteln mangeln."

Auch die Malteser unterstützen die Fluthilfe in Burkina Faso. "Seit Mittwoch sind Rettungssanitäter der Burkinischen Malteser im Einsatz und bringen Kranke und Verletzte aus dem Flutgebiet in sichere Gesundheitsstationen und Krankenhäuser. Außerdem haben die Malteser vier Großzelte als Notunterkünfte aufgebaut", so Georg Nothelle, Leiter des Afrikareferats von Malteser International.

Das katholische Hilfswerk Misereor und die nordrhein-westfälische Landesregierung unterstützen mit einer gemeinsamen Hilfsaktion die Flutopfer im Norden Ghanas. Die Nothilfe wird vom Land und Misereor jeweils zur Hälfte getragen und umfasst 25.000 Euro. "Die Situation in den Norddiözesen Navrongo-Bolgatanga, Wa und Tamale wird immer schwieriger. Die katholische Kirche in Ghana hat Schulen und Kirchen geöffnet, um den vor den Wassermassen flüchtenden Menschen Obdach zu bieten. Viele Dörfer sind zudem von der Außenwelt abgeschnitten, da die Straßen nicht mehr befahrbar sind", erklärte Daniel Akanyani vom katholischen Sekretariat der Bischofskonferenz, einem Partner von Misereor. "Die Menschen vertrauen jetzt darauf, dass die Kirche Ihnen hilft", so Akanyani.

"Die Menschen in der Katastrophenregion haben alles verloren. Allein in Uganda sind rund 300.000 Menschen obdachlos. Aufgrund der schlechten Hygienebedingungen besteht die Gefahr, dass Cholera oder andere Seuchen ausbrechen. Die Menschen benötigen dringend unsere Hilfe", sagte Paul Bendix, Geschäftsführer von Oxfam Deutschland.

Oxfam leistet bereits in Ghana, Mauretanien, Sudan, Äthiopien und Uganda Nothilfe für die Flutopfer. Im Ost-Sudan hat Oxfam Plastikplanen zum Schutz vor Kälte und Regen sowie Decken, Moskitonetze und Seife an tausende Familien verteilt. Darüber hinaus repariert Oxfam Brunnen, errichtet Latrinen und führt Hygieneberatung durch, um die Verbreitung von Durchfallerkrankungen und anderen Seuchen, die durch verunreinigtes Wasser übertragen werden, zu verhindern.

www.entwicklung-hilft.de
www.help-ev.de
www.malteser.de
www.misereor.de
www.oxfam.de


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