KNHDuisburg (epo.de). - Immer mehr Menschen mit HIV/ Aids in Entwicklungs- und Schwellenländern profitieren von der Verfügbarkeit anti-retroviraler Medizin. Darauf hat die Kindernothilfe anlässlich des Weltaidstages am 1. Dezember aufmerksam gemacht. Vor fünf Jahren hätten entsprechende Präparate lediglich einem Prozent aller Erkrankten weltweit zur Verfügung gestanden. Heute erreiche die medizinische Versorgung rund ein Drittel aller Betroffenen, erklärte die Organisation.

Hauptgrund für diese positive Entwicklung, von der auch immer mehr Kinder mit HIV/ Aids profitieren, ist der Kindernothilfe zufolge die Arbeit des sogenannten Globalen Fonds. Er wird von den Staaten - darunter auch Deutschland - mit finanziellen Mitteln ausgestattet.

Die Kindernothilfe nutzt die neuen Möglichkeiten etwa in Indien zur Beratung und Therapie von Schwangeren mit HIV/ Aids. Dort leben mittlerweile weltweit die meisten infizierten Menschen. Dabei stellt die Übertragung des Virus von der Schwangeren auf das Kind eine große Herausforderung dar. Jetzt können dort hochwirksame Medikamente zur Wirkung kommen, die eine Art Schutzschild für das Neugeborene darstellen. Sie drücken das Infektionsrisiko von 30 Prozent auf unter fünf Prozent.

Die Kindernothilfe hat gemeinsam mit ihrem indischen Partner ASHA-Foundation ein groß angelegtes Schutzprogramm für Säuglinge entwickelt. In insgesamt 20 Missions-Kliniken in vier Bundesstaaten Südindiens werden in den kommenden drei Jahren 60.000 schwangere Frauen auf HIV gestestet und bei einer Infektion die Therapie eingeleitet.

Auch in der Behandlung von HIV-positiven Kindern ist die Kindernothilfe in Indien aktiv. Gemeinsam mit der Organisation "Freedom Foundation" sichert sie die Behandlung von 68 erkrankten Kindern in Bangalore. Die Klinik war die erste in Indien, die sich speziell um die Behandlung HIV-positiver Kinder gekümmert hat.

Frank Mischo, Aids-Experte bei der Kindernothilfe: "Gemeinsam mit der Freedom Foundation konnten wir einen speziellen Sirup entwickeln, der genau auf das Gewicht der Mädchen und Jungen dosiert werden kann. Das gab es vorher nicht. Auch muss dieser Sirup nicht speziell gekühlt werden, wie viele andere Präparate. Das ist insbesondere in den Ländern des Südens ein großer Fortschritt. Jetzt ist der indische Staat gefordert, von diesen guten Beispielen zu lernen und Angebote im Bereich medizinischer Versorgung für HIV-positive Kinder aufzubauen."

www.kindernothilfe.de


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