unicefKöln (epo.de). - Der Vorstand von UNICEF Deutschland hat dem Geschäftsführer des Kinderhilfswerks, Dietrich Garlichs, das Vertrauen ausgesprochen. Wie UNICEF am Wochenende mitteilte, habe der Vorstand nach einer Sondersitzung keine Hinweise darauf, dass es zu Unregelmäßigkeiten gekommen sei. Zuvor waren Vorwürfe laut geworden, UNICEF habe Spendengelder verschwendet. Die "Frankfurter Rundschau" hatte berichtet, es seien große Summen für dubiose Beraterverträge und einen aufwendigen Umbau der Geschäftsstelle in Köln ausgegeben worden.

Die Kölner Staatsanwaltschaft bestätigte unterdessen, sie ermittle aufgrund der Presseberichte gegen den Bundesgeschäftsführer von UNICEF Deutschland, Dietrich Garlichs, wegen des Anfangsverdachtes der Untreue. UNICEF habe den Ermittlern freiwillig die gewünschten Unterlagen zur Verfügung gestellt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Der Vorstand habe nach eingehender Diskussion mit der Geschäftsführung keine Hinweise darauf, dass es zu Unregelmäßigkeiten gekommen sei, erklärte UNICEF in einer Pressemitteilung. Dennoch habe der Vorstand eine erneute Überprüfung der in Medienberichten erhobenen Vorwürfe veranlasst. Die Prüfung werde durch eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vorgenommen, teilte der Vorstand mit. Das Ergebnis solle bis Januar vorliegen und dann bekannt gegeben werden.

Der UNICEF-Vorstand setzte darüber hinaus mit sofortiger Wirkung einen Wirtschafts- und Investitionsausschuss aus Mitgliedern des Vorstandes, des Beirates der ehrenamtlichen Arbeitsgruppen und der Geschäftsführung ein, der alle Verträge laufend überprüfen soll. Das Deutsche Komitee für das UN-Kinderhilfswerk werde "alles tun, um das verloren gegangene Vertrauen in der Bevölkerung wieder zurück zu gewinnen", heißt es in der Erklärung der Organisation.

Die Frankfurter Rundschau hatte berichtet, dass bei Unicef über Jahre hinweg beträchtliche Summen für Beraterverträge und offenbar eigenmächtig veranlasste Bauarbeiten ausgegeben worden seien. So habe die Geschäftsführung einen ehemaligen Bereichsleiter unmittelbar nach seiner Pensionierung im August 2005 als "freien Mitarbeiter" beschäftigt und diesem bis heute fast 300.000 Euro Honorar gezahlt. Zeitweise habe er 16.000 Euro monatlich verdient.

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