MalteserKöln (epo.de). - Vor dem EU-Afrika-Gipfel in Lissabon am 8./9. Dezember haben die Malteser an die Teilnehmerstaaten appelliert, sich nachhaltig für ein umfassenderes Engagement der internationalen Gemeinschaft für die Achtung des humanitären Völkerrechtes in der Demokratischen Republik (DR) Kongo einzusetzen. "In den entlegenen Regionen des Kongo werden täglich hunderte Mädchen und Frauen brutal vergewaltigt", sagte Johannes Freiherr Heereman, Geschäftsführender Präsident des Malteser Hilfsdienstes. "Zu einer Verurteilung der Täter kommt es fast nie. "

Die Weltgemeinschaft müsse sich endlich dafür stark machen, dass das humanitäre Völkerrecht auch in der DR Kongo bis in die entlegenen Regionen umgesetzt und beachtet wird, forderte Heeremann. Die anhaltenden barbarischen Vergewaltigungen seien Anzeichen dafür, dass die Gesellschaft in dem ostafrikanischen Land immer weiter verrohe. "Viele Frauen werden durch die Vergewaltigung schwanger. Mit diesen Kindern, die durch Gewaltanwendung entstehen, wächst eine ganze Generation heran, die nichts außer Brutalität und Gewalt kennen lernen wird, wenn nicht umgehend etwas dagegen getan wird", sagte Heereman. "Es nützt nichts, wenn die Rechte auf Schutz vor diesen Übergriffen nur auf dem Papier stehen. Die dort lebenden Menschen müssen sie auch einklagen können."

Die Malteser sind seit 1996 in der DR Kongo tätig und unterstützen dort mehr als 300 Gesundheits- und Ernährungszentren. Seit 2003 betreuen sie in einem speziellen Programm Mädchen und Frauen, die Opfer sexueller Gewalt geworden sind. Gemeinsam mit lokalen Organisationen bieten sie ihnen medizinische Hilfe an und betreuen sie in persönlichen Gesprächen und Selbsthilfegruppen. Sie führen auch Gespräche mit den Ehemännern und Familien der Frauen, um zu verhindern, dass sie aus ihrer Gemeinschaft verstoßen werden.

Allein im Jahr 2007 haben die Malteser nach eigenen Angaben bisher rund 8.000 Frauen und Mädchen medizinisch behandelt und psycho-sozial betreut. Seit Beginn des Programmes im Jahr 2003 fanden mehr als 35.000 Patientinnen Hilfe bei den Maltesern.

 www.malteser-international.org


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