"Katastrophen diskriminieren nicht, von einer Katastrophe sind alle betroffen", sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters. "Menschen sind für Diskriminierung verantwortlich und diese kann in einer Notlage für die Schwachen einer Gesellschaft tödlich sein." Diskriminierung müsse schon vor Eintreten des Katastrophenfalls identifiziert und bekämpft werden. "Aus diesem Grund ist neben der Katastrophenhilfe vor allem die langfristige Entwicklungszusammenarbeit ein wichtiges Anliegen des DRK", so Seiters.
Wie erfolgreich langfristige Katastrophen-Vorsorge sein kann, zeige das Beispiel Bangladesch, so das DRK. Zyklon Sidr habe in Bangladesch rund 3000 Menschenleben gekostet, 1971 starben bei einem Zyklon der gleichen Stärke 141.000 Menschen. Das DRK unterstützt den Bangladeschischen Roten Halbmond in der Vorbereitung auf zyklische Wirbelstürme seit 1996.
Der Ausbau eines Frühwarnsystems ist ebenso Teil der DRK-Arbeit wie das Ausarbeiten und die Durchführung von Evakuierungs-Plänen. Dabei wurden speziell Frauen einbezogen, was aufgrund der sozialen Strukturen in Bangladesch nicht ohne Schwierigkeiten möglich war.
DRK-Präsident Seiters sieht die Katastrophen-Vorsorge in Bangladesch als besonders positives Beispiel langfristiger Rot-Kreuz-Arbeit. "Die Schwachen einer Gesellschaft müssen grundsätzlich in die Katastrophenvorsorge integriert werden, denn nur sie kennen die eigenen Bedürfnisse."