DiakonieStuttgart (epo.de). - Drei Jahre nach der verheerenden Tsunami-Katastrophe hat die Diakonie Katastrophenhilfe die meisten Hilfsprogramme in Indien, Indonesien, Sri Lanka und Somalia abgeschlossen. Insgesamt seien in dieser Zeit 100 Projekte in sieben Ländern mit einem Umfang von knapp 42 Millionen Euro gefördert worden, teilte die Diakonie am Freitag in Stuttgart mit. Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen half die Diakonie Katastrophenhilfe den Tsunami-Überlebenden, Häuser aufzubauen und sich wieder ein Einkommen zu verschaffen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei der lokalen Katastrophenvorsorge. Drei Jahre nach dem Tsunami, der am 26. Dezember 2004 verheerende Schäden an den Küsten im Indischen Ozean angerichtet hatte, sind nach Angaben der Diakonie nur noch wenige Spuren der einstigen Zerstörung zu finden. Zwar erinnerten noch Trümmer an die Katastrophe, doch die Menschen, denen die Partnerorganisationen helfen konnten,  hätten mittlerweile ein neues Zuhause. "Und das ist viel stabiler und sicherer als unser früheres Haus", freute sich die junge Frau Mathi Kanniyappan aus dem südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. "Wir haben Strom, eine Toilette und ein Badezimmer. Und das Dach ist flach, sodass wir uns dorthin retten können, wenn wieder eine Flutwelle kommt."

Neben dem Hausbau lag ein weiterer Schwerpunkt darauf, den Tsunami-Überlebenden so schnell wie möglich wieder zu einer eigenen Einkommensbasis zu verhelfen. So wurden nach Diakonie-Angaben etwa Händler, Handwerker und Rikscha-Fahrer mit Startkapital für den Neustart ihres Geschäftes unterstützt. Einige der Hilfsmaßnahmen wurden in Sri Lanka durch den wieder aufgeflammten Bürgerkrieg zwischen Regierung und tamilischen Rebellen erschwert. Doch trotzdem konnten hier mobile Bootswerkstätten, ein Operationssaal für das Krankenhaus von Jaffna und der Wiederaufbau von Wohnhäusern geleistet werden. Und mit dem lokalen Partner NESEDA wurde die wirtschaftliche Selbständigkeit der Witwen gefördert.

"Und wir sind noch einen Schritt weitergegangen", betonte die Direktorin der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel. "Da Länder wie Indien, Indonesien und Sri Lanka künftig besonders unter den Folgen des Klimawandels leiden, wird die Vorsorge vor Katastrophen immer wichtiger." Das Spektrum der Maßnahmen für diesen Bereich reichte von Schutzbauten über Mangrovenaufforstung, Frühwarnsysteme und flutsichere Saatgutspeicher bis hin zur Verteilung von salztolerantem Saatgut. Außerdem trainieren in den neuen Schutzzentren Frauen und Männer Rettungs- und Erste-Hilfe-Techniken, denn die allererste Hilfe muss immer von den betroffenen Dorfgemeinschaften selbst geleistet werden: "Sie sind die - häufig übersehenen - stärksten Akteure der Nothilfe, sie gilt es darin stark zu machen!"

www.diakonie-katastrophenhilfe.de


Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.