AABerlin (epo.de). - Das Auswärtige Amt hat 300.000 Euro humanitäre Hilfe für die Opfer der Unruhen in Kenia bereit gestellt. Die Unruhen seit der Verkündung des Ergebnisses der Präsidentschaftswahlen am 30. Dezember hatten mehrere hundert Tote gefordert. In einigen Regionen des Landes wurden insgesamt rund 100.000 Menschen aus ihren Siedlungen vertrieben, Häuser und Geschäfte geplündert und zerstört. Betroffen sind vor allem die Hauptstadt Nairobi und die westlichen Provinzen des Landes.

Mit den Mitteln des Auswärtigen Amtes sollen Hilfsmaßnahmen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) zugunsten der Binnenvertriebenen unterstützt werden. Dringender Bedarf besteht an Nahrungsmitteln, Haushaltsgegenständen und Hygieneartikeln. Weiterhin sollen medizinische Notversorgung und die Wasserversorgung sichergestellt werden.

Die Lage in Kenia ist nach wie vor äußerst angespannt. Die Leiterin der Verbindungsstelle von MISEREOR in Nairobi, Maria Klatte, steht in Kontakt mit den MISEREOR-Partnern im ganzen Land: "Etwa 10.000 Menschen haben sich bei der Kathedrale von Eldoret, im Westen Kenias, eingefunden, um vor den Gewaltausbrüchen in Eldoret zu fliehen", berichtete sie. "Die Menschen haben Angst vor weiteren Übergriffen und übernachten teilweise auf dem Rasen des Diözesangeländes. Es ist geplant, einen Teil der Flüchtlinge nach Nakuru zu bringen, was aufgrund der derzeitigen Benzinknappheit sehr schwierig ist", so Klatte.

Die Diözese erhält seit vielen Jahren Unterstützung von MISEREOR, aber die Mittel reichen in dieser Notsituation längst nicht aus. MISEREOR hat daher eine erste Soforthilfe von 10.000 Euro bewilligt. Sie soll in die Versorgung der Flüchtlinge in Eldoret, Nakuru und Kisumu fließen. Vor allem Nahrungsmittel, Zelte und Transportmittel sind knapp.

Die Gewaltausbrüche in den Slums von Nairobi im Anschluss an die Wahlen seien auch im Zusammenhang mit der extremen Armutssituation der Bewohner zu sehen, so MISEREOR. Viele Menschen hatten nach den Wahlen 2002 große Hoffnungen auf eine Verbesserung ihrer Situation. Diese Hoffnungen wurden größtenteils enttäuscht. "Lange galt Kenia als stabiles Land, jetzt ist der Prozess der Friedensbildung um Jahre zurückgeworfen", so Maria Klatte.

UNICEF will zunächst rund 50.000 von Mangelernährung bedrohte Kinder sowie Tausende Schwangere und stillende Mütter versorgen. Darüber hinaus will UNICEF 15.000 Pakete mit Decken, Plastikplanen, Kochsets und Kanistern an Familien verteilen und über 100.000 Menschen mit Wasser und sanitären Einrichtungen versorgen. Die Nothilfe kann erst jetzt einsetzen, nachdem wichtige Straßenverbindungen wieder offen und der Transport angelaufen ist.

www.auswaertiges-amt.de
www.misereor.de
www.unicef.de


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