OxfamBerlin (epo.de). - Die Hilfsorganisation Oxfam Deutschland hat die Medienberichterstattung über die Unruhen nach den Wahlen in Kenia kritisiert. Viele Medienberichte über die Unruhen stellten die "Stammeszugehörigkeit" der Konfliktparteien stark in den Vordergrund, erklärte die Organisation am Dienstag in Berlin. Die wichtigsten Ursachen der Unruhen seien jedoch Armut und Perspektivlosigkeit der Bevölkerung.

Oxfam warnte davor, die Berichterstattung einseitig auf ethnische Konfliktlinien zu fokussieren. Dies könne die Probleme in Kenia womöglich noch verstärken. "Die eigentliche Ursache der Gewalt in Kenia sind nicht Konflikte zwischen Bevölkerungsgruppen, sondern Armut und Perspektivlosigkeit", sagte Paul Bendix, Geschäftsführer von Oxfam Deutschland. "Es geht um Ressourcen. Zum Beispiel gab es in der Stadt Eldoret bereits seit längerer Zeit Streit über die Verteilung von Land und anderen Ressourcen."

Natürlich gebe es auch ethnische Aspekte, so Bendix, doch die Probleme gingen weit darüber hinaus. "Viel zu viele Menschen in Kenia finden keine Arbeit und müssen unter unwürdigen Verhältnissen leben. Vor allem Jugendliche haben keine Perspektive. Die Unruhen wurden ausgelöst durch die politische Enttäuschung über die Unregelmäßigkeiten bei der Wahl. Sie speist sich jedoch aus der bereits lange währenden Frustration der in Armut lebenden Kenianer."

Oxfam arbeitet in Kenia mit lokalen Partnerorganisationen zusammen. Als erste Hilfsmaßnahme für Betroffene der Gewalt in Kenia finanziert Oxfam Lebensmittellieferungen des Kenianischen Roten Kreuzes.

 www.oxfam.de


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