DWHHBonn (epo.de). - Die Deutsche Welthungerhilfe befürchtet, dass in den kommenden Wochen die Zahl der Flüchtlinge im Norden Sri Lankas stark ansteigen wird. Anfang Januar hatte die Regierung in Colombo den Waffenstillstand einseitig aufgekündigt, noch bevor er offiziell ausgelaufen war. Am  Mittwoch endet eine Waffenruhe, die 2002 unter Vermittlung der norwegischen Unterhändler zwischen der Regierung Sri Lankas und der tamilischen Rebellenbewegung LTTE vereinbart worden war.

In dem seit 25 Jahren dauernden Bürgerkrieg sind bisher etwa 70.000 Menschen ums Leben gekommen und Tausende leben noch immer in Flüchtlingslagern. "Die Aufkündigung des Waffenstillstands ist das falsche Signal", kritisierte Dirk Altweck, Regionalkoordinator der Welthungerhilfe in Colombo, die Entscheidung der Regierung. "Wir befürchten eine Eskalation der militärischen Kämpfe und damit neue Flüchtlinge."

Die Kämpfe im Norden des Landes haben der Welthungerhilfe zufolge seit Monaten zugenommen. Im sogenannten "Vanni", dem einzigen zusammenhängenden Gebiet, das unter Kontrolle der LTTE steht, habe die Zivilbevölkerung nur wenig Möglichkeiten, dem Krieg zu entkommen. Das Gebiet sei abgeriegelt und derzeit nur über einen Kontrollpunkt zu erreichen. "Die Menschen fliehen immer von Ort zu Ort, um den Bombardements der Regierung und der Repression der LTTE zu entkommen", berichtete Altweck.

Die Welthungerhilfe ist seit 1972 in Sri Lanka tätig. In dieser Zeit hat die Hilfsorganisation nach eigenen Angaben Projekte im Umfang von 50 Millionen Euro realisiert. Derzeit laufen 10 Projekte im Umfang von mehr als 10 Millionen Euro. Dabei handelt es sich vor allem um die Versorgung von Flüchlingen. Mehr als 12.000 Familien werden derzeit unterstützt. Die Welthungerhilfe arbeitet in Sri Lanka mit einer Partnerorganisationen zusammen und beschäftigt sechs entsandte Mitarbeiter.

 www.welthungerhilfe.de


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