Berlin (epo). - Angesichts der menschlichen Tragödie in Asien falle es schwer, die Augen auf die Anforderungen der Zukunft zu richten, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesentwicklungsministerium, Uschi Eid, bei ihrer Rede auf der Konferenz der kleinen Inselstaaten auf Mauritius. Im indischen Ozean müsse es jetzt nicht nur um die schnelle Einführung eines Frühwarnsystems gehen. Es müsse auch sicher gestellt werden, dass die Verständigungswege vor Ort so gestaltet seien, dass die Menschen schnell und zuverlässig gewarnt werden.
Uschi Eid betonte: "Nicht nur die Technik ist wichtig. Die Bevölkerung in den betroffenen Regionen muss auch in die Lage versetzt werden, auf die Warnungen angemessen zu reagieren." So müssten beispielsweise Evakuierungspläne ausgearbeitet werden und Schulen entsprechende Übungen durchführen. Sie kündigte an, dass die Bundesregierung ihre Vorschläge zur Katastrophenvorsorge weiter konkretisieren und in die internationale Debatte einbringen werde.
Diejenigen der kleinen Inselstaaten, die auch Entwicklungsländer sind, sind aber nicht nur von Naturkatastrophen bedroht, sondern stehen vor zahlreichen weiteren Herausforderungen. Neben dem in Folge des Klimawandels ansteigenden Meeresspiegel, nannte Eid auch die mangelnde Versorgung mit Trinkwasser als eines der drängendsten Probleme. Nur durch verstärkte Anstrengung der Staatengemeinschaft könne das Ziel erreicht werden, bis 2015 die Zahl der Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser zu halbieren.
Auf der am Freitag zu Ende gehenden Konferenz auf Mauritius, stehen die gemeinsamen Probleme der kleinen Inselstaaten unter den Entwicklungsländern im Mittelpunkt. Die deutsche Delegation besteht aus Vertreterinnen und Vertretern des Entwicklungsministeriums (BMZ) und des Auswärtigen Amtes. Die Parlamentarische Staatssekretärin im BMZ und Afrikabeauftragte des Bundeskanzlers, Uschi Eid, leitet die deutsche Delegation.
Deutschland hat seit dem letzten Treffen der kleinen Inselstaaten im Jahr 1999 diese Gruppe der Entwicklungsländer mit rund 200 Mio. Euro unterstützt. Ein Teil dieser Unterstützung fließt in die "EU Water for Life Initiative", mit der insbesondere die Wasserversorgung der Länder gesichert werden soll.