SimbabweBerlin (epo.de). - Die Regierung Simbabwes hat mehreren ausländischen Nachrichtenmedien eine Berichterstattung von den Wahlen am 29. März untersagt. Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilte "diese Absage an die Pressefreiheit" am Donnerstag "auf das Schärfste". "Das Vorgehen der simbabwischen Regierung zeigt, dass sie an fairen und freien Wahlen nicht interessiert ist", erklärte ROG in Berlin. "Darüber können auch die vereinzelt zugelassenen ausländischen Beobachter nicht hinwegtäuschen."

"Es ist offensichtlich, dass Presse- und Meinungsfreiheit nicht garantiert und somit die Wahlen nicht demokratisch sind", erklärte die Journalistenorganisation. Simbabwes Präsidentensprecher George Charamba hatte Anfang der Woche gesagt, die meisten Akkreditierungsanträge ausländischer Medien seien zurückgewiesen worden. "Wir werden aufmerksam jeden Versuch verfolgen, Journalisten feindlicher Länder als Beobachter oder Sicherheitspersonal einzuschleusen", erklärte Charamba.

Zu den abgelehnten Medien gehören der britische Sender BBC, die US-amerikanischen TV-Sender CNN und MSNBC, der südafrikanische Sender E-TV, die britischen Zeitungen The Guardian und The Daily Telegraph sowie die südafrikanische Independent Newspaper Group.

Bewilligt wurde hingegen die Akkreditierung der South Africa Broadcasting Corporation. Die staatseigene Rundfunkgesellschaft Südafrikas darf zwar berichten, muss aber die Übertragungstechnik des simbabwischen Staatsfunks
benutzen.

Die permanent in Simbabwe akkreditierten Nachrichtenagenturen Reuters, AFP, AP sowie der Fernsehsender Al-Dschasira wollen für die Wahlen mehr Personal nach Simbabwe holen. Dieses Anliegen werde "mit Wohlwollen" geprüft, so Charamba. Er warnte jedoch, die Geschäftsführer müssten für das Verhalten ihrer Mitarbeiter "voll haften".

Auch simbabwische Journalisten wurden von der Wahlberichterstattung ausgeschlossen. Am 11. März erklärte das Akkreditierungskomitee dem Gewinner des diesjährigen "Desmond Tutu Leadership Fellowship", Hopewell Chin'ono, dass er auf Anweisung der "Media Information Commission" keine Zulassung erhalte. Die  staatliche Medienkontrollbehörde hatte ihn auf eine Liste missliebiger Journalisten gesetzt.

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