caritas logo Freiburg (epo.de). - Angesichts der Hungerrevolten in mehr als 30 Ländern der Welt hat der Deutsche Caritasverband größere Investitionen in lokale Strukturhilfen gefordert. "Die gegenwärtige Krise ist nicht über Nacht entstanden und sie wird nicht über Nacht wieder verschwinden. Wir brauchen ein radikales Umdenken und einen langen Atem, wenn wir die jetzt zutage tretenden Probleme lösen wollen", warnte der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Prälat Peter Neher.


Kurzfristig 500 Millionen Dollar als Sofortlösung bereitzustellen, wie das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) es derzeit mache, garantiere noch nicht die Beseitigung der Ursachen für die Preis- und Hungerkrise, sagte Neher. Notwendig sei eine vorausschauende Krisenpräventionspolitik, die Kleinstrukturen in Entwicklungsländern fördert.

"In der Vergangenheit sind die Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas durch Agrarsubventionen und einseitige Förderung von Großindustrien systematisch in die Abhängigkeit der Industrieländer getrieben worden", kritisierte Neher. Nur wenn es gelinge, die lokale Produktion von Nahrungsmitteln wieder attraktiv zu machen und die Ernährung aus eigener Kraft zu sichern, könne in der gegenwärtigen Krise auch eine Chance liegen.

Als Beispiel für eine gelungene Strategie nennt Neher die Reaktion der Caritas Niger auf Hungerkrisen der Vergangenheit. Um dem Preisdiktat des Weltmarktes zu entgehen, waren in dem afrikanischen Staat von Caritas systematisch selbst verwaltete, dezentrale Getreidespeicher aufgebaut worden. Mit Krediten werden die Ernten durch lokale Genossenschaften zu billigen Preisen eingekauft und dann wieder an die Bevölkerung günstig verkauft, sobald die Preise für diese in unerschwingliche Höhen steigen.

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