Man habe in der Vergangenheit gesehen, dass die Subventionspolitik der Industriestaaten "die Märkte vor Ort und die Existenz vieler Kleinbauern zerstört", betonte Schäuble. Bevor man stillgelegte Flächen in Europa für die Hungernden aktiviere, sollten noch nicht bewirtschaftete Gebiete in den Entwicklungsländern unter den Pflug genommen werden. Außerdem sei es nötig, die Anbaumethoden sowie die Lagerung von Getreide zu verbessern. Zusätzlich müssten Transportwege geschaffen werden, damit die Bauern die lokalen Märkte erreichen könnten.
In vielen afrikanischen Ländern sei das Potenzial in der Landwirtschaft noch nicht ausgeschöpft, so die Welthungerhilfe. In Burkina Faso etwa werde nur 0,5 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche mit Bewässerungssystemen versorgt. In anderen Ländern sei dieser Prozentsatz ähnlich gering. „Die Möglichkeiten der Landwirtschaft im Süden müssen umfassend und nachhaltig genutzt werden“, forderte Schäuble. Dies müsse sich sowohl in der Schwerpunktsetzung als auch in den Zahlen der Entwicklungshilfe widerspiegeln.
Foto: Kaffeebauer in Äthiopien. © epo Archiv
www.welthungerhilfe.de