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Bonn (epo.de). - Die Welthungerhilfe hat anlässlich des G8 Gipfels in Japan die Ankündigungen der Teilnehmerstaaten begrüßt, der ländlichen Entwicklung in Afrika künftig einen höheren Stellenwert einzuräumen. "Das wäre ein wichtiger Schritt für Afrikas benachteiligte Bauern - falls die führenden Industrienationen ihre Pläne nun auch zügig umsetzen", sagte Hans-Joachim Preuß, Generalsekretär der Welthungerhilfe.

Über Jahrzehnte hinweg sei die Förderung der ländlichen Infrastruktur sträflich vernachlässigt worden. Dies räche sich nun mit Blick auf die weltweit explodierten Nahrungsmittelpreise doppelt, so Preuß: "Im Schnitt leben rund 80 Prozent der Armen und Ärmsten Afrikas auf dem Land. Wenn diese Landwirte nicht ausreichend unterstützt werden, können sie ihre Bevölkerung nicht ernähren." In der Folge müssten Nahrungsmittel teuer und aufwändig importiert werden.

Auch beim Nord-Süd-Agrarhandel gebe es noch großen Handlungsbedarf: Viele afrikanische Staaten, die produzierte Überschüsse exportieren wollten, litten noch immer unter Handelsbeschränkungen. Gleichzeitig gehe der Abbau von Agrarsubventionen in der EU und den USA zu langsam voran.
"Hier muss sich der Norden noch deutlich bewegen", so Preuß.

Gespannt werde man auch den Zeitfahrplan beobachten, mit dem die G8-Staaten ihre Zusagen umsetzen wollen. "Mehr als 860 Millionen Hungernde haben keine Zeit mehr - sie warten verzweifelt auf Linderung ihrer Not", betonte Preuß. Die bislang 2005 in Gleneagles und 2007 in Heiligendamm gemachten Zusagen dürften auf keinen Fall aufgeweicht werden. Jedes "Weniger" und jedes "Später" könne für zahllose Menschen den Tod bedeuten.

www.welthungerhilfe.de

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