Flutopfer in Indien. Foto: CBM

Stuttgart (epo.de). - Die Diakonie Katastrophenhilfe hat 250.000 Euro für die Opfer der schweren Überflutungen in Indien und Nepal bereit gestellt. Die indischen Partner des evangelischen Hilfswerks sagen, es sei die schlimmste Flut seit 50 Jahren in Ostindien. Mehr als zwei Millionen Menschen mussten vor den Wassermassen flüchten. Rund 50 Personen seien ertrunken, heißt es. Insgesamt seien etwa 250.000 Häuser, zahlreiche Dämme und die Ernte zerstört worden.

Während indische Medien von einer "entfesselten Flut" sprechen und deren Ausmaß mit dem des Wirbelsturms "Katrina" in New Orleans 2005 vergleichen, wird die Katastrophe in Deutschland kaum wahrgenommen. "Überschwemmungen in Asien werden inzwischen offenbar als Normalität hingenommen, auch wenn sie enorme Ausmaße haben", beklagte der Leiter der Programmabteilung der Diakonie Katastrophenhilfe, Volker Gerdesmeier.

Er bezeichnete die seit Jahren immer heftiger werdenden Monsunregen, die in diesem Jahr in Asien bisher rund 1.000 Todesopfer forderten, als besorgniserregend. Der Klimaexperte der Diakonie Katastrophenhilfe, Peter Rottach, sieht darin eine Folge des weltweiten Temperaturanstiegs. Auch Vertreter offizieller Stellen in Indien befürchten laut Medienberichten, dass solche Überflutungen wegen des Klimawandels immer häufiger werden. Im vergangenen Jahr hatten allein Überschwemmungen in Ostindien und Bangladesch 2.000 Menschen das Leben gekostet und 30 Millionen obdachlos gemacht.

"Angesichts des Ausmaßes der gegenwärtigen Katastrophe haben wir uns auf eine Hilfsaktion in großem Maßstab eingestellt", betonte der Leiter des indischen Hilfswerks CASA, Nirmal J. Singh. "Wir müssen jetzt schnell handeln", fügte er hinzu. Die kirchliche Hilfsorganisation ist eine der drei Partnerorganisationen der Diakonie Katastrophenhilfe, die gegenwärtig in Indien Nahrungsmittel, Kleider, Decken, Plastikplanen und Baumaterial für Notunterkünfte an die Opfer verteilen. Eine Mitarbeiterin der Diakonie Katastrophenhilfe hält sich zur Zeit in Indien auf und koordiniert die Maßnahmen. Außerdem unterstützt das Hilfswerk Flutopfer im benachbarten Nepal.

CBM VERSORGT OPFER

Im nordindischen Bundesstaat Bihar hat der Fluss Kosi seinen Lauf um 100 Kilometer nach Osten verschoben. Er fließt nun durch besiedeltes Gebiet und hat bereits 250.000 Häuser zerstört und das Wasser steigt weiter an. Vor den zerstörerischen Fluten sind Millionen Menschen auf der Flucht. Die Christoffel-Blindenmission unterstützt die Flutopfer durch eine Soforthilfe von 50.000 Euro, sie bittet daher um Spenden auf das Konto 2020 bei der Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00, Kennwort: Indien/Nepal.

Mitarbeiter lokaler CBM-Partner versorgen die Opfer mit dem Nötigsten. Sie geben Nothilfepakete aus mit Reis, Hülsenfrüchten, Zucker, Salz, Kerzen, Streichhölzern, Seife sowie Chlortabletten zur Desinfektion des Wassers. Zusätzlich verteilen sie Medikamente an notleidende Menschen. Die Fluten zerstören Ernten, vernichten die Vorräte. Den Menschen bleibt meist nur, was sie am Leib tragen. Martin Georgi, Direktor der CBM, betont, wie entscheidend rasche Hilfe für das Überleben ist: "Unsere langjährige Erfahrung mit Überschwemmungen hat gezeigt, dass vor allem Menschen mit Behinderungen sich in solchen Situationen nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Daher konzentriert sich unsere Nothilfe besonders auf sie und ihre Familien."

Die CBM ist eine international tätige christliche Hilfsorganisation, die sich seit 100 Jahren für Menschen mit Behinderungen engagiert. Sie unterstützt in über 100 Ländern rund 1000 Projekte und ist seit 35 Jahren in Nepal und Nordindien tätig, derzeit in über 60 Projekten. Mit lokalen Partnern unterhält die CBM Augenkliniken und betreut Menschen mit Behinderungen in ihren Dorfgemeinschaften.

TDH-PARTNER EVAKUIEREN OPFER

terre des hommes-Partner haben in den Distrikten Supaul, Kathihar und Araria mit der Evakuierung von Überlebenden begonnen. Die Rettungsarbeiten werden durch heftige Regenfälle erschwert. In den kommenden Tagen sollen Notlager aufgebaut werden, um  die Menschen mit Lebensmitteln, Kleidung und Medikamenten zu versorgen. Ein weiterer Schwerpunkt der Hilfe konzentriert sich auf die Stadt Madheypura, die besonders schwer von den Überschwemmungen betroffen ist.
 

Für ihre Hilfe bittet die Diakonie Katastrophenhilfe um Spenden, Kennwort: "Fluthilfe Asien"

Diakonie Katastrophenhilfe: Konto 502 707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70
oder online

Caritas international: Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00 oder online

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