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Bonn (epo.de). - Die Welthungerhilfe hat anlässlich der am Dienstag in der ghanaischen Hauptstadt Accra beginnenden Konferenz zur Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit der OECD die erneute Auseinandersetzung der internationalen Gebergemeinschaft mit der Qualität der Entwicklungshilfe begrüßt. Generalsekretär Hans-Joachim Preuß erklärte, nur denjenigen Ländern dürfe Budgethilfe gewährt werden, "die demokratische und rechtsstaatliche Kriterien erfüllen." 
Entscheidend sei, dass Entwicklungs- und Industrieländer verstärkt gemeinsam zusammen arbeiten und Lösungen entwickelten, so Preuß. Allerdings müssten die Parlamente und zivilgesellschaftlichen Organisationen in den Entwicklungsländern gestärkt werden, um auf nationaler und lokaler Ebene eine effektive Kontrolle der Entwicklungshilfeausgaben zu ermöglichen. Auch dürfe die Entwicklungshilfe nicht an strategischen wirtschaftlichen oder militärischen Interessen der Geberländer ausgerichtet werden. Sie müsse sich vielmehr an den Bedürfnissen der Armen und Hungernden orientieren. Nur der Grundsatz der "Hilfe zur Selbsthilfe" werde langfristig Erfolg haben.

Mit Blick auf den in Bonn veröffentlichen kritischen Aufruf zur Entwicklungshilfe sagte Preuß: "Eine pauschale Generalabrechnung mit der Entwicklungspolitik ist unfair. Es gibt natürlich zum Teil berechtigte Kritik, aber die Entwicklungszusammenarbeit lernt auch aus ihren Fehlern."

Preuß verwies auf die "Pariser Erklärung zur Wirksamkeit der Entwicklungshilfe" von 2005. Dort seien die wesentlichen Kritikpunkte offen benannt worden. "Entwicklungshilfe muss reformiert werden, aber sie zu kürzen hieße, das Kind mit dem Bade auszuschütten."

Die Welthungerhilfe setzt sich regelmäßig gemeinsam mit terre des hommes im "Bericht zur Wirklichkeit der Entwicklungshilfe" kritisch mit der Entwicklungspolitik der Bundesregierung sowie mit dem "Alliance Watch" mit den Aktivitäten der Europäischen Kommission auseinander.

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