Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Kindern in Äthiopien. Foto: Kindernothilfe

Hannover (epo.de). - Zum Jahreswechsel 2008/2009 schätzt die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) die Zahl der auf der Erde lebenden Menschen auf 6.751.643.600. Innerhalb eines Jahres ist die Weltbevölkerung damit um fast 82 Millionen Menschen gewachsen. Auch im neuen Jahr werde die Zahl der Erdenbürger voraussichtlich um die Einwohnerzahl Deutschlands wachsen - fast ausschließlich in Entwicklungsländern, so die DSW.

"Besonders rasant wächst die Bevölkerung in den ärmsten Ländern der Welt, wo Millionen Frauen keinen Zugang zu Aufklärung und Verhütung haben und oft ungewollt schwanger werden", stellt die DSW fest. "Das Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern erhöht den Druck auf die Ressourcen und belastet Bildungs- und Gesundheitssysteme zusätzlich", erklärt die Stiftung - die allerdings regelmäßig vergisst darauf hinzuweisen, dass ein Inder im Durchschnitt rund 40mal weniger Ressourcen verbraucht als der Bewohner eines Industriestaates.

Während die Lebenserwartung für ein Neugeborenes in Deutschland 79 Jahre beträgt, sind es der DSW zufolge in Afrika nur 54 Jahre. Auf dem "Schwarzen Kontinent" sterben 82 von 1.000 Säuglingen (in Deutschland 4 von 1.000) und eine von 26 Frauen stirbt bei der Geburt (in Deutschland eine von 19.200). In Afrika ist heute jeder Vierte unterernährt, und jeder Dritte hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Die Ursachen dieser "präkären Lebensbedingungen" (DSW) in Afrika sind jedoch nicht nur im Bevölkerungswachstum zu suchen, wie die Stiftung mit Sitz in Hannover suggeriert. Zu den Ursachen zählt auch die Abschottung der Agrarmärkte des Nordens, die ebenso wie Dumping-Exporte der EU-Überschussproduktion in afrikanische Länder dafür sorgt, dass sich die afrikanische Landwirtschaft nicht entwickeln kann. Die Überfischung der afrikanischen Küstengewässer durch EU-Fangflotten zählt ebenso zu den Ursachen der afrikanischen Misere wie der Druck auf die Länder Afrikas, ihre Märkte zu liberalisieren und für Waren und Dienstleistungen aus Industriestaaten zu öffnen.

FAMILIENPLANUNG ALS ALLHEILMITTEL?

"Wenn wir die Armut an ihrer Wurzel bekämpfen wollen, müssen wir Frauen helfen, ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden. Deshalb müssen Investitionen in Aufklärung und Verhütung dringend erhöht werden", fordert Renate Bähr, Geschäftsführerin der DSW. "Die Bundesregierung ist hier zwar auf gutem Weg, doch angesichts der weltweiten Finanzkrise darf die Bundesregierung nicht in ihren Bemühungen nachlassen, genügend Mittel für Familienplanung in Entwicklungsländern bereitzustellen."

Die DSW ist nach eigenen Angaben eine international tätige Entwicklungshilfeorganisation, die jungen Menschen in Afrika und Asien dabei hilft, "sich selbst aus ihrer Armut zu befreien". Derzeit unterhält die DSW 31 "Entwicklungsprojekte" (in der Regel Projekte der Familienplanung) in Ost- und Westafrika sowie in Asien.

- > www.weltbevoelkerungsuhr.de

 


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