Die Lage der Vertriebenen sei "besorgniserregend", teilten Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe mit. Sie benötigten dringend Lebensmittel, Moskitonetze und Plastikplanen. Die Regierung räume Verhandlungen mit der islamistischen Rebellenbewegung Al-Shabaab nur geringe Chancen ein, berichtete Reuters. Hunderte ausländischer Extremisten kämpften in ihren Reihen, und nach US-Angaben gebe es enge Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida. Seit Beginn der aktuellen Kämpfe zwischen der vom Westen unterstützten Regierung und Al-Shabaab Anfang 2007 seien mehr als 17.000 Zivilisten getötet worden.
Nach mehr als 20 Jahren Bürgerkrieg sind 3,2 Millionen Menschen in Somalia auf Hilfslieferungen angewiesen und 1,1 Millionen Somalier auf der Flucht. Die hygienischen Zustände in den Flüchtlingslagern seien lebensbedrohlich, berichten die Hilfsorganisationen. Tuberkulose, Durchfallerkrankungen, Hautkrankheiten sowie Masern breiteten sich schnell aus und hätten bereits Todesopfer gefordert. Am weitesten verbreitet ist Malaria, an der viele Kinder sterben. Angesichts der schlechten Versorgungslage leiden viele Menschen auch an Mangel- und Unterernährung. Hitze und Kälte schwächen die Flüchtlinge zusätzlich.
Die Hilfsgüter sollen von Mitarbeitern von Daryeel Bulsho Guud (DBG), einer Partnerorganisation von Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe, verteilt werden. Da das Land derzeit von der schlimmsten Dürre seit mindestens einem Jahrzehnt betroffen ist, könne die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln in naher Zukunft noch schwieriger werden, befürchten Diakonie und Caritas, die zu Spenden unter dem Kennwort "Somalia" aufrufen.
- Caritas international: Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00 oder unter www.caritas-international.de
- Diakonie Katastrophenhilfe: Konto 502 707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70 oder unter www.diakonie-katastrophenhilfe.de/somalia