transfair_100Saarbrücken (epo.de). - Die Fairtrade-Stadt Saarbrücken gehört seit Montag zu einer der 125 Städte in Deutschland, Österreich und Luxemburg, in denen  Kundinnen und Kunden der Adler-Modemärkte T-Shirts aus Fairtrade-Baumwolle kaufen können. Damit sei Adler die erste Textil-Einzelhandelskette in Deutschland, die in ihrem Sortiment dauerhaft auf den Fairen Handel setzt, erklärte die Siegel-Initiative TransFair.

"Gerade in der Textil- und Baumwollindustrie ist es wichtig ein Zeichen für soziale Verantwortung zu setzen", sagte Dieter Overath, Geschäftsführer von TransFair. "Durch die Neueinführung bei Adler können die Lebensbedingungen von vielen Baumwollbauernfamilien in Indien verbessert werden."

"Wir glauben, dass Unternehmen und alle denen es gut geht, als Teil der Gesellschaft auch Verantwortung für diese übernehmen sollten. Das schließt eben auch das Engagement für die Produzenten unserer Kleidung, die wir täglich tragen, mit ein", erklärte Lothar Schäfer, CEO der Adler Modemärkte GmbH.

In der ersten Fairtrade-Stadt Saarbrücken wird das Engagement von Adler besonders begrüßt, denn Saarbrücker und Saarbrückerinnen können jetzt auch beim Einkauf von Kleidung auf das Fairtrade-Siegel achten. Kajo Breuer, Leiter des Umweltdezernats der Stadt Saarbrücken, hofft auf Nachahmer: "Wir würden uns freuen, wenn das Engagement von Adler auch andere Unternehmen in Saarbrücken motiviert, fair gehandelte Produkte ins Sortiment aufzunehmen."

Obwohl der Preis für Baumwolle an der Börse derzeit steigt, ist dies bei den Bauern und Bäuerinnen in den Produzentenländern nicht überall zu spüren. Während in Indien die Preise gestiegen sind, blieb TransFair zufolge der lokale Marktpreis in Burkina Faso (Westafrika) auf dem gleichen Level, trotz Ernteausfällen durch Überschwemmungen. Für Bauernfamilien, die durch den starken Regen neben ihren Unterkünften auch den Großteil ihrer Ernte verloren haben, bedeutet das den wirtschaftlichen Ruin.

Bei Fairtrade ist dies anders: Durch den Fairen Handel können sich die Baumwoll-Produzenten auf einen festen Mindestpreis verlassen. Zusätzlich wird eine Fairtrade-Prämie an die Kooperativen ausgezahlt, die für Gemeinschaftsprojekte ausgegeben wird. Für die Menschen vor Ort bedeutet das neben der Tatsache, dass sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessern, auch die Möglichkeit planbar in die Zukunft zu investieren.

Die Baumwolle der Adler-T-Shirts stammt TransFair zufolge von Bauern und Bäuerinnen der Kooperative Agrocel in Indien. Seit 2005 ist die Kooperative Fairtrade-zertifiziert. Die ersten Projekte, die Dank der Fairtrade-Prämie getätigt werden konnten, waren Investitionen in die Gesundheitsvorsorge für die Mitglieder der Organisation und ein spezielles Gesundheitsprogramm für Schulkinder. Durch die Einführung bei Adler können die Bauernfamilien jetzt noch mehr Baumwolle über den Fairen Handel verkaufen und neue Projekte in Angriff nehmen.

Beim Fairen Handel werden auch die anderen Beteiligten der Lieferkette nicht außen vor gelassen. "Alle anderen Hersteller innerhalb der Produktionskette wie Spinnereien, Webereien oder Konfektionäre müssen sich an soziale Standards halten. Sie verpflichten sich, die anerkannten Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) einzuhalten", erklärte Dieter Overath.

"Wir alle tragen täglich Kleidung und fragen uns doch nur selten, unter welchen Bedingungen diese entstanden ist", so Overath. "Wer beim Kauf von Textilien auf das Fairtrade-Siegel achtet, kann ohne großen Aufwand ein Zeichen für mehr Gerechtigkeit setzen."

www.transfair.org

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