Manila (epo.de). - Auf den Philippinen sind am Montag rund 50 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, einen neuen Präsidenten, ein neues Parlament sowie Provinz- und Kommunalvertretungen zu wählen. Insgesamt sollen in dem Inselstaat mehr als 18.000 politische Ämter neu besetzt werden. Die Wahl wurde von Gewalt überschattet: Mindestens sechs Menschen starben bei gewaltsamen Auseinandersetzungen.
Nach Behördenangaben starben in der Provinz Zamboanga Sibugay im Süden des Landes drei Menschen bei Schusswechseln zwischen Anhängern eines Bürgermeisterkandidaten und der Polizei. In der Provinz North Cotabato wurde der Cousin des Vizegouverneurs getötet, ehe die Wahllokale öffneten. In der Region Maguindanao wurden zwei Zivilisten Opfer einer Schießerei zwischen Anhängern rivalisierender Kommunalpolitiker und der Polizei.
Favorit bei den Präsidentschaftwahlen ist Benigno Aquino. Der "Noynoy" genannte Sohn der früheren Staatschefin Corazon Aquino hatte im Wahlkampf vor allem versprochen, die grassierende Korruption zu bekämpfen. Die amtierende Präsidentin Gloria Arroyo konnte aufgrund der Bestimmungen der Verfassung nicht wieder kandidieren, will sich aber ins Parlament wählen lassen.
Aquino lag bei Umfragen vor der Wahl mehr als 20 Prozent vor seinen schärfsten Rivalen, dem Senator Manny Villar und dem früheren Präsidenten Joseph Estrada. Beide kamen nach den Prognosen auf rund 20 Prozent.
Erstmals wurden bei den Wahlen auf den Philippinen Wahlmaschinen eingesetzt. Dabei kam es Medienberichten zufolge in vielen Wahllokalen zu technischen Schwierigkeiten und Pannen. Die nationale Wahlkommission verlängerte die Stimmabgabe deshalb um eine Stunde auf 19 Uhr Ortszeit.
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