Brot f?r die WeltBerlin (epo). - Armutsbekämpfung muss in der internationalen Politik Priorität haben. Das hat die Direktorin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, bei der Bilanz-Pressekonferenz der evangelischen Hilfsorganisation in Berlin gefordert. "Doch leider wird Entwicklungshilfe immer noch außen- und wirtschaftspolitischen Interessen untergeordnet", kritisierte sie.

Füllkrug-Weitzel forderte die Bundesregierung und die internationale Gemeinschaft zu einem Perspektivwechsel auf. Armut sei kein abstraktes Problem, das man technisch lösen könne. Vielmehr müssten die Armen mit ihren Rechten, Bedürfnissen und ihren Fähigkeiten in den Mittelpunkt rücken, erklärte die Brot für die Welt-Direktorin bei der Bilanz-Pressekonferenz in Berlin .

"Brot für die Welt" hat nach eigenen Angaben im Jahr 2004 rund 54 Millionen Euro Spenden für Entwicklungsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika erhalten. "Damit haben wir unser Ziel erreicht, die Spendeneinnahmen nach dem hervorragenden Ergebnis vom Vorjahr weitgehend stabil zu halten", erklärte Füllkrug-Weitzel.

Eine konsequente Armutsorientierung sei angesichts der ernüchternden Bilanz zur Umsetzung der Milleniumsentwicklungsziele dringend erforderlich, so Füllkrug-Weitzel. Demnach soll die Zahl der Menschen, die in absoluter Armut leben, bis 2015 halbiert werden. Vor allem in Afrika südlich der Sahara steige die Zahl der Hungernden und Armen jedoch immer noch an.

"Wenn wir die Milleniumsziele noch erreichen wollen, dann muss dringend mehr Geld für Entwicklungshilfe zur Verfügung gestellt werden", betonte Füllkrug-Weitzel. "Brot für die Welt" begrüße deshalb die Vereinbarung der EU-Mitgliedstaaten, bis zum Jahr 2015 den vorgesehenen Prozentsatz für staatliche Entwicklungshilfe von 0,7 Prozent zu erreichen. "Wir appellieren an die kommende Bundesregierung, diese Verpflichtung ernst zu nehmen und nicht wegen Sparzwängen und Geldnöten aufzuweichen."

Insgesamt liegt das Spendenergebnis von Brot für die Welt 2004 etwa 1,4 Millionen Euro und damit 2,6 Prozent unter dem des Vorjahres. Den leichten Spendenrückgang führte Füllkrug-Weitzel auf die Tsunami-Katastrophe am 26. Dezember 2004 zurück: "Da Brot für die Welt als Entwicklungshilfswerk nicht für Nothilfe bekannt ist, rückten wir in der Zeit kurz nach der Flut verständlicherweise in den Hintergrund."

Füllkrug-Weitzel wies auf die langfristigen Projekte von "Brot für die Welt" in der Tsunami-Region hin, in denen sich die Hilfsorganisation vorwiegend für die Rechte benachteiligter Bevölkerungsgruppen wie Fischer, Kleinbauern oder ethnische Minderheiten beim Wiederaufbau und in der weiteren Entwicklung der Region einsetzt. Insgesamt förderte "Brot für die Welt" im Jahr 2004 über 1.000 Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika. Schwerpunkte liegen in der ländlichen Entwicklung, in der Friedens-, Gesundheits- und Bildungsarbeit.

Brot für die Welt


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