germanwatch_150Cancún/Bonn (epo.de). - Entwicklungsländer sind von Wetterextremen aufgrund des Klimawandels besonders betroffen. Das geht aus dem Klima-Risiko-Index 2011 hervor, den Germanwatch am Freitag auf dem Weltklimagipfel im mexikanischen Cancún veröffentlicht hat. Der Index zeige, "dass kein Land vor Wetterkatastrophen gefeit ist, auch wenn insgesamt vor allem besonders arme Länder zu den am meisten Betroffenen gehören", erklärte Sven Harmeling, Autor des Index bei Germanwatch. El Salvador belegt den ersten Rang.

Mit dem Klima-Risiko-Index 2011 hat Germanwatch zum sechsten Mal untersucht, welche Länder besonders von Wetterextremen betroffen sind. Letztes Bezugsjahr der Statistiken ist das Jahr 2009. "Im Jahr 2009 waren überraschenderweise auch Länder wie Taiwan, Saudi Arabien und Australien unter den zehn besonders betroffenen Staaten", sagte Sven Harmeling. Gerade Saudi Arabien zähle bei den Klimaverhandlungen zu den Staaten, die wichtige Entscheidungen in Sachen Klimaschutz wiederholt ausbremsen.

Germanwatch zufolge deutet vieles darauf hin, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel zu einem weiteren Anstieg von Wetterextremen in Form von starken Regenfällen oder extremer Trockenheit führen wird. "Vermehrt ergreifen Entwicklungsländer dabei selbst die Initiative zu Katastrophenvorsorge und Anpassung an den Klimawandel", stellte Harmeling fest. Hier bräuchten sie aber weitere finanzielle und institutionelle Unterstützung durch die Industrieländer sowie ambitionierten Klimaschutz, um zukünftige Gefährdungen zu minimieren.

"Die reichen Staaten, darunter auch Deutschland, dürfen daher der Verabschiedung einer ambitionierten Rahmenvereinbarung zur Anpassung nicht im Weg stehen. Teil hiervon muss ein umfangreiches Risikomanagement, aufbauend auf Katastrophenvorsorge sein. Zusätzlich sollten neue regionale und internationale Versicherungsansätze gemäß dem Verursacherprinzip international unterstützt werden", greift Harmeling eine Forderung vieler verletzlicher Entwicklungsländer auf.

Unter den zehn Ländern, die im Zeitrahmen von 1990-2009 am stärksten von Wetterextremen betroffen waren, befinden sich dem Risiko-Index zufolge ausnahmslos Entwicklungsländer. Hierzu zählen unter anderem Bangladesch, Myanmar und Honduras. Deutschland landete bei der Auswertung für das Jahr 2009 auf Platz 68, im langjährigen Vergleich (1990-2009) auf Platz 28.

Der Klima-Risiko-Index 2011 ist in englischer Sprache abrufbar unter www.germanwatch.org/kri

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