careBonn. - "Haitianer selbst waren es, die unmittelbar nach dem Beben als erste geholfen haben." Das hat Anton Markmiller, Hauptgeschäftsführer von CARE Deutschland-Luxemburg, anlässlich des Jahrestages des schweren Erdbebens in dem Karibikstaat betont. CARE will die lokalen Kräfte und Gemeinden noch stärker am Wiederaufbau beteiligen. "Es ist ihr Land, und sie sind das Rückgrat des Wiederaufbaus."

CARE ist bereits seit den 1950er Jahren mit einem eigenen Büro vor Ort tätig. "Allein in den ersten drei Monaten konnten wir fast 300.000 Menschen mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln und anderer Hilfe versorgen", so Markmiller. Bei all diesen Nothilfemaßnahmen griff CARE immer wieder auf die Hilfe von Freiwilligen zurück. So entscheiden Gemeinden mit, welche Familien die Hilfe am dringendsten benötigen. Bisher wurden auf dieser Basis etwa 1.000 Übergangshäuser errichtet.

Auch in anderen Bereichen funktioniert dieser Ansatz: Komitees in den Flüchtlingscamps entwickeln eigenständige Aktionspläne gegen sexuelle Gewalt, und Kinder- und Mütterclubs helfen dabei, das Gemeinschaftsgefühl in den Camps zu stärken.

"Denn der Wiederaufbau betrifft nicht nur die Gebäude", sagt Markmiller. "Wir alle brauchen einen langen Atem. Nach einer Katastrophe solchen Ausmaßes kann der Wiederaufbau nicht nach einem Jahr abgeschlossen sein."

Die Wirbelsturmsaison und die Cholera-Epidemie haben Haiti dabei weiter zurückgeworfen, CARE musste erneute Nothilfe leisten. "Wir müssen realistisch sein, was wir innerhalb eines Jahres erreichen können. Es wird noch Jahre dauern, bis das Land besser und stabiler aufgebaut ist, als es vorher war."

Die Aufgaben für die kommenden Monate: Bau weiterer Übergangshäuser, Versorgung mit Wasser und sanitären Anlagen in den Lagern sowie Aufklärung und Behandlung von Cholera. CARE wird Schulen mit Möbeln und Fortbildungen unterstützen. Medizinische Einrichtungen werden dazu beitragen, weitere Ausbrüche von Krankheiten einzudämmen.

www.care.de

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