caritasFreiburg. - Sechs Monate nach Beginn der Flutkatastrophe in Pakistan zieht Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas, eine positive Bilanz der Nothilfe. "Dank der schnellen, länderübergreifenden Hilfe und der großen Solidarität in der gesamten Welt konnten viele Leben gerettet werden", sagte der Leiter des Hilfswerks, Oliver Müller. Angesichts der weiterhin kritischen Lage gelte es nun, den Wiederaufbau voranzutreiben und die Nothilfe in langfristige Projekte zu überführen.

"Die größte Herausforderung steht der Bevölkerung in Pakistan noch bevor. Gemeinsam müssen wir verhindern, dass es zu einer Katastrophe nach der Katastrophe kommt. Dafür werden die Menschen noch Jahre auf unsere Unterstützung angewiesen sein", betonte Müller. 

Als außerordentlich positiv bewertete Müller die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung. Der Radikalismus einzelner Gruppen dürfe nicht der Gesamtbevölkerung angelastet werden. "Von den Menschen erfahren wir große Offenheit, Dankbarkeit und Kooperationsbereitschaft."

Erklärtes Ziel der Caritas sei es, zur Verständigung zwischen den Kulturen und Religionen beizutragen. "Der gemeinsame Wiederaufbau bietet die Chance, Konflikte und Gegensätze zu überwinden, auch wenn das gerade in Pakistan überaus schwierig ist", erklärte Müller. "Positive Erfahrungen aus der Vergangenheit, insbesondere nach dem Tsunami in Indonesien, geben jedoch durchaus Grund zur Hoffnung."

Unterdessen ist die Lage für viele Flutopfer weiter dramatisch. Hunderttausende Menschen sind bis heute obdachlos oder leben in Notunterkünften. "Im südlichen Bundesstaat Sindh steht das Hochwasser noch immer. Wir gehen davon aus, dass dieser Zustand noch zwei Monate anhalten wird", so Katastrophenhilfe-Experte Frank Falkenburg, der zurzeit für Caritas international vor Ort ist. Im fruchtbaren Süden des Landes sei ein Großteil der Ernte zerstört und auch die kommende Ernte sei in Gefahr. Neben dem Wiederaufbau von Wohnraum und Infrastruktur gehöre die langfristige Ernährungssicherung der Landbevölkerung zu den wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre.



Bislang konnte Caritas international nach eigenen Angaben Nothilfe für mehr als 150.000 Menschen leisten. Parallel zu der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Medikamenten und Zelten begann im Herbst vergangenen Jahres der Wiederaufbau. So errichtet die internationale Caritas-Gemeinschaft im Bundesstaat Sindh 22.000 Übergangshäuser, die später zu dauerhaftem Wohnraum ausgebaut werden können.

Vielen Betroffenen ermöglicht die Caritas ein Einkommen mit der Beteiligung an den Wiederaufbauarbeiten. Insbesondere die landlosen Bauern erhalten Unterstützung in Form von Saatgut und Dünger.



www.caritas-international.de

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