Abuja. - Bei den Präsidentschafts-Wahlen in Nigeria liegt Amtsinhaber Goodluck Jonathan nach der Auszählung eines Großteils der Stimmen klar in Führung. Die Auswertung von fast 40 Millionen abgegebenen Stimmen in rund 120.000 Wahllokalen ergab rund 22 Millionen Stimmen für Jonathan, teilte die nationale Wahlkommission mit. Beobachtern zufolge verlief die Wahl weitgehend fair und friedlich.
Jonathans wichtigster Herausforderer, der ehemalige Militärmachthaber Muhammadu Buhari, kam nach Angaben der Wahlkommission bislang auf rund zwölf Millionen Stimmen. Insgesamt waren 19 Kandidaten am Samstag zur Präsidentschaftswahl in dem mit 150 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Land Afrikas angetreten.
Politische Beobachter hatten vor der Wahl erwartet, dass eine Stichwahl notwendig sein würde. Jonathans Demokratische Volkspartei, die Parti Démocratique du Peuple (PDP), erklärte jedoch am Montag, man gehe davon aus, dass es keinen zweiten Wahlgang geben werde. Für den Wahlsieg reicht in Nigeria eine Mehrheit der Stimmen nicht aus. Der siegreiche Kandidat muss zusätzlich eine Zustimmung von 25 Prozent in mindestens zwei Dritteln aller 36 Bundesstaaten erreichen.
Der 53jährige christliche Amtsinhaber Goodluck Jonathan hat nach ersten Analysen vor allem in den christlich geprägten Bundesstaaten des Südens eine hohe Stimmenanzahl erreichen können. Der 69jährige Muslim Muhammadu Buhari punktete vor allem im muslimisch dominierten Norden Nigerias.
Internationale Wahlbeobachter schätzten die Abstimmung in Nigeria für weitgehend frei und fair ein. Im Gegensatz zu früheren Wahlgängen sei die Präsidentschaftswahl 2011 in den meisten Regionen korrekt verlaufen, die Wahllokale hätten pünktlich geöffnet und nur in wenigen Fällen seine Unregelmäßigkeiten wie fehlende Wahlunterlagen festgestellt worden. Am Wahltag waren acht Menschen bei der Explosion einer Bombe in der Stadt Kaduna verletzt worden. Im Nordosten Nigerias wurde ein Polizist erschossen.
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