wfp_100Rom. - Das UN World Food Programme (WFP) hat einen neuen humanitären Korridor in den Westen Libyens eingerichtet. Erstmals sei damit ein Hilfstransport für tausende notleidende Menschen in umkämpften Gebieten auf den Weg gebracht worden, die seit Ausbruch der Kämpfe ohne jede Hilfe geblieben sind, teilte das WFP am Dienstag in Rom mit.

"Der humanitäre Korridor ist ein entscheidender Schritt, um tausende hungernde Menschen zu erreichen, denen die Nahrungsvorräte ausgehen - besonders Frauen, Kinder und ältere Menschen", sagte die Exekutivdirektorin des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen, Josette Sheeran. Ein erster Konvoi von acht Lastwagen, beladen mit 240 Tonnen Weizenmehl und über neun Tonnen angereicherten Energiekeksen, ist laut WFP von Ras Jedir an der tunesischen Grenze in die westlichen Gebiete Libyens eingefahren. Die Vorräte genügten, um 50.000 Menschen 30 Tage lang zu ernähren.

Die Nahrungsmittellieferungen werden durch den WFP-Partner Libyscher Roter Halbmond an die betroffenen Menschen verteilt, besonders an Frauen und Kinder in Tripolis, Zintan, Yefrin, Nalut, Mezda, Al Reiba und Al Zawia.

"Übereinstimmend mit den humanitären Prinzipien, koordiniert WFP seine Aktivitäten mit allen beteiligten Organisationen, um sicherzustellen, dass die betroffenen Menschen nicht hungern müssen. Dies geschieht unabhängig von der Zugehörigkeit einer Gegend zu einer der Kriegsparteien", sagte Daly Belgasmi, der WFP-Regionaldirektor für den Nahen Osten, Zentralasien und Osteuropa.

Die Hilfe des WFP hat bisher rund 187.000 Menschen im Osten Libyens erreicht, rund 17.500 Tonnen Nahrungsmittelvorräte wurden im Land und den umliegenden Gebieten bereit gestellt. Dies sei Teil einer Notoperation im Rahmen von 42 Millionen US-Dollar, die mehr als eine Million Bedürftige in Libyen und den angrenzenden Ländern mit Ernährungshilfe versorge, teilte das WFP mit.

Das Auswärtige Amt erklärte am Dienstag in Berlin, Deutschland werde seine humanitäre Hilfe für Libyen um zwei Millionen auf insgesamt sieben Millionen Euro aufstocken. Eine Million Euro der neu zugesagten Mittel solle an die Internationale Organisation für Migration (IOM) gehen. Das Auswärtige Amt hat die WFP-Hilfstransporte in der Region mit 500.000 Euro unterstützt. Dennoch fehlt dem WFP für die regionale Hilfsoperation noch über 50 Prozent des benötigten Budgets.

www.wfp.org/de

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