Berlin. - Lungenentzündung und Durchfallerkrankung sind in Entwicklungsländern die wichtigste Ttodesursache von Kindern unter fünf Jahren. 36 Prozent der Todesfälle werden von diesen beiden Krankheiten verursacht. Mit zwei neuen und getesteten Impfstoffen kann die Globale Impfallianz (GAVI) in den kommenden fünf Jahren vier Millionen Kinder retten. Deswegen überreichte Tobias Kahler, Direktor der entwicklungspolitischen Organisation ONE, Entwicklungsminister Dirk Niebel am Freitag über 300.000 Unterschriften von Menschen, die eine ausreichende Finanzierung für GAVI fordern.
Am Montag startet in London dazu eine internationale Geberkonferenz. Die Bundesregierung hatte vergangene Woche angekündigt, ihre finanzielle Unterstützung für GAVI im Jahr 2012 auf 30 Millionen Euro zu erhöhen. ONE hatte dies ausdrücklich begrüßt. Gleichzeitig hatte Kahler jedoch die Hoffnung geäußert, dass Deutschland seinen Betrag auf 50 Millionen Euro jährlich erhöht und eine verbindliche Zusage bis 2015 macht.
Doch bereits die von Deutschland bisher zugesagten Mittel werden wirken, so ONE: 20 Millionen Euro für GAVI aus dem Jahr 2011 und 30 Millionen Euro für 2012 ermöglichen zusammen 4,3 Millionen Kinderimpfungen, was ca. 70.000 Kinderleben retten wird.
Mit Blick auf die GAVI-Konferenz sagte Kahler: "Montag sind die Geber am Zug. Sie müssen in London Farbe bekennen und großzügige Zusagen machen. GAVI benötigt noch immer 3,7 Milliarden US-Dollar zusätzlich, um die Nachfrage nach Impfstoffen in armen Ländern decken zu können." Er fügte hinzu: "Die angekündigten Preisnachlässe einiger Pharmaunternehmen verleihen GAVI neuen Schwung, allerdings ist das Ziel, vier Millionen Leben in den nächsten fünf Jahren zu retten, nur durch die Unterstützung der Geberländer erreichbar."
www.one.org