somalia_lage_150Addis Abeba. - Die Afrikanische Union (AU) hat für den 25. August eine Geberkonferenz in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba einberufen, um die notwendigen Mittel zur Überwindung der Hungerkrise am Horn von Afrika zu mobilisieren. Die Welthungerhilfe forderte die Afrikanische Union am Mittwoch auf, anlässlich der Konferenz in Addis Abeba auch einen Vorschlag für eine Friedenslösung in Somalia vorzulegen. Nur so könne die Krise langfristig überwunden werden. World Vision drängte auf schnelles Handeln, bevor es für Tausende von unterernährten Kindern zu spät sei.

"In Somalia muss nach mehr als 20 Jahren Bürgerkrieg endlich ein tragfähiger Friedensplan ausgehandelt werden", sagte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann, am Mittwoch in Addis Abeba. "Es ist Zeit, mit allen am Konflikt Beteiligten intensive Gespräche zu führen, damit die Flüchtlinge in Kenia und Äthiopien so bald wie möglich in ihre Heimat zurückkehren können. Die derzeitige Dürre und Hungersnot am Horn von Afrika zeigt, dass die Menschen nur in ihren Heimatländern langfristig eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben haben."

Die Welthungerhilfe fordert zudem, "dass die jetzt gemachten finanziellen Zusagen der internationalen Gebergemeinschaft für die Opfer der Dürre schnell fließen und eingehalten werden". Außerdem müsse die kurzfristige Hilfe mit langfristigen Investitionen in die Landwirtschaft verbunden werden. "So wichtig die derzeitige Überlebenshilfe ist, wir dürfen die langfristige Ernährungssicherung nicht vergessen. 80 Prozent der Menschen am Horn von Afrika leben von der Landwirtschaft und hier liegt der Schlüssel zur Schaffung von Ernährungssicherheit", betonte Dieckmann.

Das internationale Kinderhilfswerk World Vision erklärte, die AU müsse das Heft in die Hand nehmen, bevor es für Tausende von unterernährten Kindern zu spät sei. "Die Afrikanische Union und die internationale Weltgemeinschaft sind schon Ende letzten Jahres gewarnt worden, dass eine schrecklich Dürre in der Region bevor steht", sagte Marwin Meier, Referent für Anwaltschaftsarbeit bei World Vision. "Wir brauchen schnell weitere finanzielle Unterstützung und eine Zusicherung, dass das Geld für die Kinder, die besonders schlimm von der Krise betroffen sind, verwendet wird."

Am Horn von Afrika sind derzeit rund 2,3 Millionen Kinder akut unterernährt. 2,4 Milliarden US-Dollar werden nach UN-Berechnungen dringend benötigt, um den Menschen in der derzeitigen Situation zu helfen. Auch für Präventionsmaßnahmen in Bezug auf die Folgen von Klimaveränderungen müsse künftig mehr investiert werden, so World Vision. "Wir müssen viel mehr Aufmerksamkeit auf nachhaltige Maßnahmen legen, um Familien und Kommunen auf solche Katastrophen vorzubereiten", betonte Meier. "Die Hilfe muss an die Gegebenheiten in den jeweiligen Ländern angepasst werden. Darum ist es so wichtig, dass die Afrikanische Union hierbei ihre Unterstützung zusagt."

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