bmz_100Amman. - Im Rahmen seines Aufenthalts in Jordanien besucht Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) am Dienstag Projekte der deutsch-jordanischen Entwicklungs-Kooperation. Auf dem Programm stehen unter anderem die Besichtigung einer Pumpstation und einer Kläranlage. Darüber hinaus stehen Gespräche mit Vertretern der deutschen politischen Stiftungen in Jordanien auf der Agenda des Ministers.

"Der Wassersektor als gemeinsamer Schwerpunkt unserer Zusammenarbeit hat viele Facetten", erklärte Niebel. "Neben technischen Fragen geht es hier auch um zentrale politische Aspekte: Partizipation, Dezentralisierung, Stärkung von Frauenrechen. Konkret bedeutet dies, dass beispielsweise in den Vorhaben ein intensiver Austausch mit jordanischen Bauern und anderen Nutzern über die Verteilung des Wassers stattfindet und dabei kommunale Wassereinrichtungen gestärkt werden. Wir bilden zudem gezielt Frauen über jordanische Nichtregierungsorganisationen zu Klempnerinnen aus."

Zunächst will sich Entwicklungsminister Niebel in einer Pumpstation in Baqoria über den effizienten Einsatz von elektrischer Energie im Wassersektor informieren. Durch Austausch und die intensive Wartung von elektrischen Wasserpumpen kann der Stromverbrauch deutlich gesenkt werden. Dies entlaste direkt den jordanischen Staatshaushalt, so das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), denn darin nähmen die Stromkosten für Wassertransport einen signifikanten Teil ein.

Anschließend besucht Niebel die Kläranlage Madaba, in der mit Hilfe einer deutschen Firma der Klärschlamm über ein innovatives Verfahren umweltfreundlich behandelt und als Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden kann. "In einem der wasserärmsten Länder der Welt ist es besonders wichtig, dass Wasser effizient verwendet wird - insbesondere in der Landwirtschaft", betonte Niebel. "Auch Know-How und Expertise der deutschen Wirtschaft sind dabei gefragt. Die Marke 'Made in Germany' wird in Jordanien geschätzt."

Am Abend trifft sich Dirk Niebel mit Vertretern der deutschen politischen Stiftungen, um sich über deren Arbeit in Jordanien zu informieren. "Unsere politischen Stiftungen arbeiten seit vielen Jahren eng mit verschiedenen Gruppierungen der jordanischen Zivilgesellschaft zusammen. Im Zuge der Reformprozesse und dem Ruf der jordanischen Bevölkerung nach stärkerer politischer Partizipation bieten sich neue Themen- und Aktionsfelder für die Stiftungen", sagte Niebel.

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