diakonieStutgart. - Aus Anlass des Weltflüchtlingstags am 20. Juni hat die Diakonie Katastrophenhilfe daran erinnert, dass im Sahel wegen Gewalt und schwerer Dürren hunderttausende Menschen auf der Flucht sind. Allein in Mali seien mehr als 320.000 Menschen vor Kämpfen zwischen Armee, Tuareg-Rebellen und islamistischen Gruppen geflohen, 170.000 davon in Nachbarländer. Der Weltflüchtlingstag ist auch Auftakt einer Kampagne des evangelischen Hilfswerks zu Flucht und Vertreibung. Motto ist: "Die größte Katastrophe ist das Vergessen".

Im Blick auf die Rio+20-Konferenz betonte Martin Kessler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, dass Flucht im Sahel auch in Verbindung mit dem Klimawandel zu sehen sei. Aufgrund einer verheerenden Dürre im westlichen Sahel seien zurzeit rund 18 Millionen Menschen vom Hunger bedroht, 1,1 Millionen Kinder seien bereits schwer unterernährt. Im Niger seien schon erste Hunger-Flüchtlinge beobachtet worden. Die Lage spitze sich zu.

Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt mit dem Hilfswerk der evangelischen Kirchen in Burkina Faso und im Verbund des weltweiten kirchlichen Hilfsnetzwerks ACT Alliance Flüchtlinge aus Mali sowie die lokale Bevölkerung im Norden des Landes. "Im Westsahel herrscht eine Hungerkrise, deshalb müssen wir jetzt helfen, um Schlimmeres zu verhindern", so Simon Herten, Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe im Tschad.



Jetzt droht in der Region auch noch eine Insektenplage. Der Diakonie Katastrophenhilfe zufolge sind Heuschreckenschwärme aus dem Norden angekommen, die wegen der jüngsten Konflikte in den arabischen Ländern dort nicht mehr bekämpft wurden. Herten berichtete, dass die Heuschrecken schon Gemüsebeete vernichtet hätten. "Wir haben einen riesigen Heuschreckenschwarm gesehen. Die Tiere kommen in unglaublichen Massen", sagte Herten.

Das evangelische Hilfswerk ist in Burkina Faso, im Niger und im Tschad aktiv. Schwerpunkte sind die Verteilung von Lebensmitteln und Saatgut und die Hilfe für unterernährte Kinder. Westsahel steht im Fokus der Kampagne der Diakonie Katastrophenhilfe, die mit einem Spendenaufruf gekoppelt ist. Sie beginnt am 20. Juni und endet am Tag der humanitären Hilfe am 20. August.

www.diakonie-katastrophenhilfe.de

Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.