Demokratisierung

GuineaKonakry (epo). - In Guinea ist die weibliche Beschneidung seit 1965 offiziell verboten und wird mit der Todesstrafe bedroht. Eine radikale Gesetzgebung - weitgehend unbekannt und wirkungslos: Nach offiziellen Studien von 1999 sind 98,6% aller guineischen Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren beschnitten. Seit 1998 versucht die Regierung, insbesondere das Frauenministerium, in Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen und mit internationaler Hilfe den tiefverwurzelten Traditionen und sozialen Verankerungen dieses Phänomens und seiner schädlichen Auswirkungen zu begegnen. Mit den Aufklärungskampagnen und dem zunehmenden Engagement vor allem der Frauen Guineas beginnen Veränderungen in den Haltungen und Meinungen - ein Prozess, der allerdings keine schnellen Erfolge verspricht.

Teejungs in Sri LankaColombo (epo). - Die Bergregion Sri Lankas ist ein beliebtes Urlaubsziel auch für die Einheimischen. Der Hitze des Südens zu entfliehen, die bis zu 42 Grad Celsius klettern kann, wird vor allem für westliche Touristen zur notwendigen Erholung. Hier wächst auch der berühmte Ceylontee, der die Landschaft als groß angelegte Plantagen beherrscht. Das üppige Grün der Teepflanzen mit den in bunte Tücher gehüllten Pflückerinnen bietet dem Auge eine trügerische Idylle. Auch der für Touristen angebotenen Besuch einer Teeplantage informiert mehr über den Tee als über die Mühsal der Erntearbeit.

Colombo (epo). - Seit der Unabhängigkeit 1948 betrieben die beiden großen, den Interessen der Bevölkerungsmehrheit der Singhalesen verpflichteten Parteien auf Sri Lanka eine die Minderheit diskriminierende Politik. Sie richtete sich gegen die rund eine Million Indien-Tamilen, die während der britischen Kolonialzeit (1796-1948) zugewandert waren und unter sklavenartigen Bedingungen auf den Teeplantagen des zentralen Hochlandes arbeiteten. 1948/49 wurde den seinerzeit mehr als 10 Prozent der Inselbevölkerung darstellenden Gruppe die Bürger- und Wahlrechte entzogen. In einem rund 30jährigen Prozeß ist die Hälfte der Indien-Tamilen eingebürgert, die andere Hälfte in Indien repatriiert worden.

Peace ConventionColombo (epo). - In Sri Lanka herrscht seit zwei Jahren der Ausnahmezustand. Presse und elektronischen Massenmedien werden zensiert, Polizei und Militär genießen Sondervollmachten. Nachdem abzusehen war, dass der jüngste Angriff der 1972 gegründeten "Befreiungstiger Tamil Eelam" (LTTE) auf Jaffna erfolgreich verlaufen könnte, sind die Gesetze noch einmal verschärft worden.

UNODuisburg (epo). Von der UN-Sondergeneralversammlung "Kopenhagen plus fünf", die einen Tag später als geplant am vergangenen Samstag in Genf zu Ende gegangen ist, sind keine nennenswerte neuen Impulse zur Armutsbekämpfung ausgegangen. Allein das bereits vorher von der OECD formulierte Ziel, die Anzahl derer, die in absoluter Armut leben, von 1,3 Milliarden Menschen auf rund 650 Millionen zu halbieren, ist als neues Ziel in das dreiteilige Abschlußpapier eingegangen (Teil III, Art. 24). Wie dieses Ziel erreicht werden soll, bleibt im Dokument weitgehend offen. Weder sind verbindliche Zwischenziele formuliert, noch haben sich die Vereinten Nationen auf einen weiteren Folgegipfel geeinigt: Kopenhagen plus 10 wird es nicht geben (vgl. Teil III, Art. 129).

Colombo (epo). - Sri Lanka: Der Name der Insel im Indischen Ozean duftet nach Tee und Gewürzen und lässt an sonnige Urlaube denken. 430.000 Touristen haben 1999 das tropische Paradies besucht, darunter 80.000 Deutsche. Dass auf der Insel, die etwa die Größe Bayerns hat, seit knapp 20 Jahren ein Bürgerkrieg tobt, der mittlerweile etwa 62.000 Menschen das Leben gekostet hat, kümmert die Badegäste wenig. Nur wenn sich die Terroranschläge der "tamilischen Befreiungstiger" (LTTE) in der Hauptstadt Colombo mehren, sorgen manche sich um ihre Sicherheit.

Rio de Janeiro (epo). - Die Menschenmasse in weißen Gewändern leuchtete stärker als die Feuerwerkskaskaden. Tausende Altäre mit flackernden Kerzen, Palmwedeln, Sekt, Zuckerrohrschnaps, Blumen und Parfüm wurden zu Ehren der Meeresgöttin Yemanj im Sand errichtet. Hellblaue kleine Holzboote mit weiß gekleideten Puppen trieben als menschliche Boten ins Meer hinaus. Verzückte Gläubige, umringt von ihrer singenden Gemeinde, wateten durch die Brandung, um Yemanja? näherzukommen und ihr Wohlwollen für das neue Jahrtausend zu erbitten.

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