Klimakrise

HurrikanHamburg (epo). - In der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts könnten die Kosten für  Wetterextreme aufgrund des weltweiten Klimawandels in Deutschland explodieren. Jeder Bürger, so eine Schätzung von Greenpeace, müsste dann jährlich bis zu 1.500 Euro zusätzlich für die Folgen des Klimawandels zahlen. Greenpeace stützt sich bei dieser Hochrechnung auf Zahlen des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung "Globale Umweltveränderungen" (WBGU), der bei einer um zwei Grad Celsius höheren globalen Temperatur Belastungen der Volkswirtschaft von drei bis fünf Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) annimmt.

KlimaMontr?al/Berlin/Bonn (epo). - Deutsche Umwelt- und Entwicklungsorganisationen haben die Ergebnisse des UN Klimagipfels in Montréal begrüsst. In der kanadischen Metropole hatten die mehr als 150 Teilnehmerstaaten sich auf eine zweite Phase der Anwendung des Kyoto Protokolls über das Jahr 2012 hinaus geeinigt und neue Verhandlungen über künftige Klimaschutzziele beschlossen. Die US-Administration hatte die nach zweiwöchigen Verhandlungen verabschiedete Resolution, die keine Reduktionsziele für Treibhausgase enthält, unterstüzt. Gleichzeitig machte die Bush-Regierung aber deutlich, dass sie keine bindenden Verpflichtungen zur Reduzierung von Treibhausgasen eingehen wird.

UNFCCCMontréal (epo). - Im kanadischen Montréal endet am heutigen Freitag die 11. Vertragsstaaten-Konferenz der Klima-Rahmenkonvention der Vereinten Nationen. Auch nach zehntägigen Beratungen ist ein vernünftiger Zeitplan zur Fortschreibung des Kyoto-Protokolls noch offen. Gastgeberland Kanada legte zu Beginn des Ministertreffens am Mittwoch einen Kompromissvorschlag vor, der vorsieht, die nächsten zwei Jahre für die Aushandlung einer Kyoto-Verlängerung zu nutzen.

Sigmar GabrielMontreal/Berlin (epo). - Die deutsche Bundesregierung will die Klimaschutzmaßnahmen in den Entwicklungsländern mit einer Million US-Dollar unterstützen. Das kündigte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) auf der Weltklimakonferenz in Montreal an. Deutschland sei bereit, seine Verpflichtungen weiter auszubauen und insbesondere in den Entwicklungsländern den Technologietransfer und die Politik einer nachhaltigen Entwicklung zu fördern, sagte Gabriel.

KlimaBerlin (epo). - Maßgebliche Akteure der deutschen Industrie wollen in der Klimapolitik auf den Blockadekurs der USA einschwenken. Das geht aus dem Entwurf eines Strategiepapiers des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) hervor, den die Deutsche Umwelthilfe (DUH) jetzt auf ihren Internetseiten veröffentlicht hat. Aus 83 darin enthaltenen internen Kommentaren von acht BDI-Mitgliedsverbänden und drei Großkonzernen ergebe sich insgesamt das Plädoyer für eine entschiedene Abkehr vom seit 15 Jahren bestehenden klimapolitischen Allparteienkonsens in Deutschland, so die Umwelthilfe.

RWE Kraftwerk FrimmersdorfHamburg (epo). - Der Kraftwerksstandort Rheinisches Braunkohlerevier ist die größte Kohlendioxid-Quelle Europas. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Öko-Instituts im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace. Zwischen Aachen, Düsseldorf und Köln betreibe der Stromkonzern RWE vier Braunkohlekraftwerke, "die auf kleinstem Raum zusammen mehr klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) in die Luft blasen als jede andere Region Europas", so Greenpeace.

KlimawandelBonn (epo). - Umwelt- und Entwicklungsorganisationen haben vor den negativen Folgen des globalen Klimawandels bei der Bekämpfung der weltweiten Armut gewarnt. "Der Klimawandel wird immer mehr zu einer Bedrohung für die Ärmsten. Er kann Erfolge bei der Entwicklung in den Ländern des Südens zunichte machen", erklärte der Umwelt- und Entwicklungsexperte von "Brot für die Welt", Bernhard Walter, bei der internationalen Konferenz "Klimawandel als Herausforderung für die Armutsbekämpfung" in Bonn.

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