Klimakrise

Überschwemmung in Indien. Foto: Andheri-HilfeBonn/Brüssel (epo.de). - Die Europäische Union, die auf internationalen Konferenzen bisher häufig als Vorreiter beim Klimaschutz auftrat, wird immer mehr zum Bremser. Diesen Vorwurf haben die Nord-Süd-Initiative Germanwatch und die Umweltstiftung WWF einen Tag vor dem Gipfel der europäischen Staats- und Regierungschefs in Brüssel erhoben. Nach dem vorliegenden Entwurf der Gipfel-Erklärung würden klare Aussagen über Instrumente und Finanzzusagen für die Entwicklungs- und Schwellenländer ein weiteres Mal in die Zukunft verschoben. Die Entwicklungsländer hatten bei der letzten Klimakonferenz in Poznan (Polen) eigene Klimaschutz-Maßnahmen von Hilfen der Industriestaaten - den Verursachern der globalen Erwärmung - für die Anpassung an den Klimwandel abhängig gemacht.
Grönland-Eisschild. Foto. AWI

Kopenhagen (epo.de). - “Wenn die Emissionen an Treibhausgasen nicht endlich eingeschränkt werden, wird der Meeresspiegel bis zum Beginn des nächsten Jahrhunderts wahrscheinlich um einen Meter oder sogar noch mehr ansteigen.” Das ist nicht etwa ein düsteres Szenario pessimistischer Umweltschützer, sondern die offizielle Zusammenfassung einer wissenschaftlichen Klimakonferenz in Kopenhagen durch den Forschungs- und Entwicklungs-Informationsdienst (CORDIS) der Europäischen Union. “600 Millionen Menschen, aus Küstenregionen wären davon bedroht. Bangladesh könnte beispielsweise 17 Prozent seiner Landmasse verlieren”, warnte der Deutsche Naturschutzring (DNR).
Brüssel (epo.de). - Anlässlich einer Tagung der Finanzminister der Europäischen Union hat Greenpeace am Dienstag in Brüssel ein klares Bekenntnis der EU zum Klimaschutz gefordert. 340 Greenpeace-Aktivisten, darunter 60 aus Deutschland, ketteten sich an das Tagungsgebäude des Europäischen Rates und entfalteten Transparente mit der Aufschrift "Schützt das Klima”. Die Umweltschützer fordern 110 Milliarden Euro pro Jahr für konkreten Klimaschutz. 35 Milliarden davon müssten von den EU-Ländern kommen.
HurrikanBrüssel (epo.de). - Die EU-Umweltminister haben auf ihrer Sitzung in Brüssel Druck gegenüber den Entwicklungs- und Schwellenländern gemacht, ihre klimaschädlichen Emissionen bis 2020 stärker zu begrenzen. Die Länder des Südens sollten den CO2-Ausstoß bis dahin um 15 bis 30 Prozent senken, forderten die Minister. Ausgenommen seien nur die ärmsten Länder Afrikas, berichtete die Frankfurter Rundschau. Bis 2020 müssten weltweit jährliche Investitionen in den Klimaschutz von rund 175 Millionen Euro erreicht werden.
Flutkatastrophe in Indien. Foto: Andheri-HilfeBrüssel (epo.de). - Die Beschlüsse des EU-Ministerrates Umwelt zum Klimaschutz sind aus der Sicht von Oxfam Deutschland zu zaghaft und können die UN-Verhandlungen für ein globales Klimaschutz-Abkommen nicht voranbringen. “Die EU hat einerseits lediglich ihre zu schwachen Klimaschutzziele bestätigt und es andererseits versäumt zu signalisieren, in welchem Umfang sie die Entwicklungsländer beim Klimaschutz und bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützen will. Notwendig wären insgesamt mindestens 110 Milliarden Euro Unterstützung für die armen Länder“, erklärte Oxfam-Klimareferent Jan Kowalzig.
Rom (epo.de). - In Rom sind am Montag Delegierte von mehr als 80 Nationen zur 28. Sitzung des UN-Komitees für Fischerei (Committee on Fisheries, COFI) zusammen gekommen. Sie beraten unter anderem über die Ergebnisse des neuesten Weltberichts zu Fischerei und Aquakultur, der zeitgleich von der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) veröffentlicht wurde. Die FAO fordert die Nationen in ihrem Bericht auf, Maßnahmen für eine nachhaltigere Fischerei umzusetzen, die eine Überausbeutung der Meere verhindern sollen. Dies sei auch der beste Weg, den Einfluss des Klimawandels auf das Fischereiwesen zu begrenzen, heißt es in dem Bericht.
Klimaschutz-Aktion von Greenpeace

Berlin (epo.de). - Mit einer Demonstration vor dem Bundeskanzleramt in Berlin hat die Umweltorganisation Greenpeace am Sonntag ihrer Forderung nach mehr Finanzmitteln für den Klimaschutz Nachdruck verliehen. Rund 30 Greenpeace-Aktivisten appellierten mit einem Plakat mit der Aufschrift "Wäre die Welt eine Bank, hättet Ihr sie längst gerettet!" an die zur Vorbereitung des G20-Gipfels versammelten europäischen Staats- und Regierungschefs, "Verantwortung zu übernehmen und deutlich mehr Geld als bisher für internationale Klimaschutzprojekte freizugeben".
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