Berlin/Frankfurt a.M. (epo). - Entwicklungspolitik spielt im gegenwärtigen Wahlkampf der Parteien eine untergeordnete - oder besser: unterschwellige - Rolle. Wenn um die Sicherung der Arbeitsplätze am Standort Deutschland gestritten wird, geht es auch um Arbeitsplätze in der Volksrepublik China. Wenn deutsche Landwirte sich bei ihrem Bundestagsabgeordneten über die Reform der EU-Zuckermarktordung beschweren, geht es auch um Marktchancen von Zuckerbetrieben in Brasilien oder auf Mauritius. Die "Zeitschrift Entwicklungspolitik" und Entwicklungspolitik Online haben die entwicklungspolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Parteien 14 Tage lang im Rahmen einer Online-Debatte zu zentralen Themen befragt. Das Ergebnis können Sie online einsehen - und sich selbst an der Diskussion beteiligen! Die gesamte Debatte ist jetzt auch im PDF-Format als Download verfügbar.
New York (epo). - Der Millennium+5 Gipfel der Vereinten Nationen vom 14.-16. September in New York, zu dem 170 Staatschefs erwartet werden, soll eine Zwischenbilanz der internationalen Bemühungen ziehen, die UN-Millenniumziele zu erreichen. Außerdem soll die "Hochrangige Plenartagung" eine grundlegende Reform der Vereinten Nationen einleiten. Noch streitet eine Kerngruppe von Staaten über den Entwurf eines Schlussdokuments. Selbst die Nennung des 0,7%-Zieles, das von den Vereinten Nationen bereits 1970 beschlossen wurde, ist umstritten. Es besagt, die Industriestaaten sollten mindestens 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungshilfe ausgeben. Im Jahr 2000 hatten sich die Staats- und Regierungschefs beim Millenniumgipfel der Vereinten Nationen unter anderem darauf verpflichtet, die extreme Armut weltweit bis zum Jahr 2015 zu halbieren.
Berlin (epo). - Die Umweltorganisation urgewald warnt in einem neuen Hintergrundpapier vor einem Wiedereinstieg in die Förderung von Atomexporten. Die CDU hatte sich unlängst für einen solchen Wiedereinstieg ausgesprochen. Dies würde bedeuten, Nuklearexporte mit Hermesbürgschaften zu fördern, was aktuell nicht möglich sei, so urgewald. "Das Ausschlusskriterium spiegelt die Bedenken der Bevölkerungsmehrheit gegen Atom wider. Es ist nur konsequent, international nicht mehr zu fördern, was man im eigenen Land für zu gefährlich für Mensch und Natur hält", erklärte urgewald-Campaignerin Regine Richter.
Osnabrück (epo). - Die Kinderrechtsorganisation terre des hommes Deutschland hat ein Dossier zum Millennium+5 Gipfel der Vereinten Nationen vom 14.-16. September in New York erstellt. Das Dossier stellt die Millenniumsziele und ihre Indikatoren vor und nennt die Maßnahmen, die in Angriff genommen werden müssen, um die Millenniums-Entwicklungsziele zu erfüllen. Verweise auf Grafiken machen die Erfolge bzw. Misserfolge bei der Umsetzung der MDG anschaulich. Ein ausführliches Linkverzeichnis führt zu den wichtigsten Ressourcen im Internet. ? tdh Dossier "Die Millenniums Entwicklungsziele (MDG) und ihre Umsetzung"
New York (epo). - UN-Generalsekretär Kofi Annan befürchtet, dass die zähen Verhandlungen über ein Schlussdokument für den Millennium+5 Gipfel der Vereinten Nationen am 14. und 15. September scheitern könnten. "Ich bin sehr besorgt, dass die Arbeit trotz einiger Anzeichen für Fortschritte nicht rechtzeitig beendet werden könnte", sagte Annan am Freitag in New York. Der UN-Gipfel soll eine grundlegende Reform der Vereinten Nationen einleiten und eine Zwischenbilanz der bisherigen Erfolge und Misserfolge bei der Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele ziehen.
New York/Berlin (epo). - Eine Woche vor dem Millennium+5-Gipfel der Vereinten Nationen in New York hat das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) drastische Änderungen bei der Entwicklungshilfe, im Welthandel und in der Sicherheitspolitik gefordert. Allein die unfaire Handelspraxis hindere Millionen Menschen daran, der extremen Armut zu entrinnen, heißt es im "Bericht über die menschliche Entwicklung 2005" (Human Development Report), der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Die Geberländer unterstützten die Landwirtschaft in den Entwicklungsländern mit einer Milliarde US-Dollar pro Jahr, gäben aber für die Subventionierung der eigenen Agrarindustrie eine Milliarde Dollar pro Tag aus. Der Agraprotektionismus der reichen Länder koste die sich entwickelnden Länder 72 Milliarden Dollar jährlich - fast soviel, wie sie insgesamt an Entwicklungshilfe erhalten.