Bonn. - Mehr als fünf Millionen Familien leben weltweit vom Kakaoanbau. Doch nur wenige von ihnen verdienen mit dem Anbau von Kakao ein existenzsicherndes Einkommen. Derzeit spitzt sich die Situation für viele Bäuerinnen und Bauern im Kakaosektor sogar noch weiter zu: Der Kakaopreis ist dramatisch gesunken. Für die meisten Familien bedeutet dies ein Auskommen mit weniger als einem Euro pro Kopf am Tag. Das SÜDWIND-Institut hat daher eine weitere Studie über den Kakaosektor vorgestellt, in der untersucht wird, ob in anderen Sektoren bereits erprobte Geschäftsmodelle wie Vertragsanbau, Versicherungssysteme und flexible Prämien dazu genutzt werden können, um die Situation der Bäuerinnen und Bauern im Kakaosektor zu verbessern.
Berlin. - Weltweit wird eine doppelt so große Menge an Antibiotika in der Tierhaltung eingesetzt wie zur Behandlung von Krankheiten bei Menschen. Studien prognostizieren einen weltweiten Anstieg des Verbrauchs von Veterinärantibiotika um 67 Prozent bis zum Jahr 2030. Anlässlich des am Freitag beginnenden G20-Gesundheitsministertreffens sieht die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch deshalb die Regierungen der G20-Staaten in der Pflicht, energisch gegen die Ursachen für den wachsenden Antibiotikaeinsatz in Tierhaltungen vorzugehen. Jede Antibiotikagabe im Stall vergrößere das Risiko, dass sich antibiotikaresistente Keime bilden. Diese stellen auch für Menschen ein wachsendes Gesundheitsrisiko dar.
Zürich. - Vertrauliche Dokumente zeigen nach Angaben von Public Eye (ehemals Erklärung von Bern), dass die Schweiz Atrazin und Paraquat in Entwicklungsländer exportiert, obwohl die von Syngenta produzierten Herbizide aufgrund ihres hohen Giftgehalts in der Schweiz verboten sind. Die nichtstaatliche Organisation fordert von den Schweizer Behörden, "dass sie dieser Doppelmoral ein Ende setzen und die im Rahmen der Basler Konvention eingegangenen Verpflichtungen erfüllen". Dazu wurde auch eine parlamentarische Interpellation eingereicht.
Berlin. - 20 Organisationen aus den Bereichen Umwelt-, Entwicklungs- und Agrarpolitik haben einen neuen Bericht mit dem Titel "Fusion von Bayer und Monsanto – Streitschrift gegen die Ohnmacht der Wettbewerbskontrolle" der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie fordern vor der Bayer-Hauptversammlung am Freitag strengere Regeln für Unternehmensfusionen und weitere Maßnahmen, um Konzernmacht zu begrenzen.
Berlin. - Vor der Bayer-Hauptversammlung am Freitag in Bonn haben entwicklungspolitische Organisationen vor den Folgen der Übernahme des US-Konzerns Monsanto durch Bayer gewarnt. Vor allem Kleinbauern und Kleinbäuerinnen in Entwicklungsländern würden unter Preissteigerungen, begrenzter Auswahl bei Saatgut und Pestiziden sowie Gesundheitsschäden durch den Einsatz von Agrarchemikalien leiden. Kleinbäuerliche Landwirtschaft müsse deshalb endlich als Erfolgsmodell für die Welternährung anerkannt und stärker gefördert werden. Kleinbauern erzeugen heute 80 Prozent der Lebensmittel weltweit.
Brüssel. - Die EU-Kommission hat ungeachtet heftiger Kritik dem Erwerb des Schweizer Syngenta-Agrakonzerns, durch die chinesische Firma Chemchina zu einem Kaufpreis von 43 Milliarden US-Dollar zugestimmt. Die Fusion und die Kontrolle des weltweiten Saatgut- und Agrarmarktes gefährdet laut Amigos de la Tierra jedoch die Ernährungssouveränität, die kleinbäuerliche Landwirtschaft, die Ernährung und ökologische Integrität von Milliarden von Menschen. Das hat amerika21 am Mittwoch berichtet.
Rome. - FAO and the International Rice Research Institute (IRRI) have agreed to cooperate more closely to support sustainable rice production in developing countries to improve food security and livelihoods while safeguarding natural resources. A new agreement seeks to better pool the scientific knowledge and technical know-how of the two organizations so that they can expand and intensify their work globally.