Klimakrise

ksi 2009Poznan (epo.de). - Der Kohlendioxid-Ausstoß wächst weltweit - nicht nur in absoluten Zahlen, sondern auch im Verhältnis zum Wirtschaftswachstum der einzelnen Länder. Vor diesem desaströsen Hintergrund haben Germanwatch und das Climate Action Network Europe (CAN) am Mittwoch auf der UN-Klimakonferenz in Poznan (Polen) die Ergebnisse ihres neuen Klimaschutzindexes vorgestellt. "Die Gesamtemissionen sind im vergangenen Jahr schneller als jemals zuvor gewachsen," erklärte Jan Burck, Autor der Studie bei Germanwatch. "Ob auf den oberen oder den unteren Plätzen, kein Land hat bei der Emissionsreduktion gut genug abgeschnitten."
Abbildung: Klima-Allianz.

Berlin (epo.de). - Einen Tag vor dem EU-Gipfel zum Klimaschutz und der Endphase der UN-Klimakonferenz in Poznan haben Umweltschutzorganisationen, aber auch die Industrieverbände, ihren Druck auf Bundeskanzlerin Angela Merkel verstärkt. Ein Bündnis von Umweltverbänden forderte die Bundeskanzlerin am Mittwoch mit einer Aktion vor dem Kanzleramt auf, sich beim europäischen Klimaschutz nicht von der Industrie "einwickeln" zu lassen und beim EU-Gipfel einen wirkungsvollen Klimaschutz durchzusetzen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und andere Industrieverbände fordern eine kostenlose Zuteilung von Emissions-Zertifikaten und wollen, dass "auch die stark wachsenden Volkswirtschaften Asiens und Südamerikas nach Kräften eingebunden werden".
Klima-Aktion am Brandenburger Tor. Foto: Klima-Allianz

Berlin (epo.de). - Unter dem Motto "Große Konzerne – kleines Verantwortungsbewusstsein" haben am Klima-Aktionstag 60 Initiativen gegen die "rückwärtsgewandte Klimapolitik" vieler Konzerne protestiert. Von München bis Rostock fanden Aktionen vor den Zentralen und Filialen von RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, Audi und der CMA sowie auf vielen Weihnachtsmärkten statt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärte hingegen nach einem Zeitungsbericht vom Sonntag, es werde in der EU keine EU-Klimaschutz-Beschlüsse geben, "die in Deutschland Arbeitsplätze oder Investitionen gefährden".
unfccc Poznan

Poznan (epo.de). - Bei der Klimakonferenz in Poznan haben die Nord-Süd-Initiative Germanwatch und Experten der Munich Climate Insurance Inititiative (MCII) am Montag Möglichkeiten vorgestellt, die Anpassung des Menschen an den Klimawandel durch spezielle Versicherungen zu erleichtern. Dies stelle "einen Meilenstein dar, um Versicherungsmechanismen in die Architektur des Kopenhagener Abkommens zu integrieren", das im Dezember 2009 beschlossen werden soll, erklärte Germanwatch.
Klima-Aktion auf der Spree.

Berlin/Warschau (epo.de). - Als "grob fahrlässig" hat Oxfam Deutschland die Pläne von Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnet, am Dienstag mit dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk in Warschau weitgehende Ausnahmen beim europäischen Klimaschutz zugunsten der deutschen und polnischen Industrie abzusprechen. "Damit werden zentrale Bestandteile des derzeit in Brüssel verhandelten Klima- und Energiepakets torpediert und die Glaubwürdigkeit Deutschlands untergraben", erklärte Jan Kowalzig, Klimareferent von Oxfam Deutschland.
Angela MerkelPoznan (epo.de). - Als "klimaschädlich" bezeichnete Klimaexperte Thomas Hirsch von "Brot für die Welt" die Regierungserklärung der Bundeskanzlerin Angela Merkel vor dem Hintergrund der laufenden Verhandlungen im polnischen Poznan. "Während den Klimaflüchtlingen in Bangladesh, Tuvalu und Papua Neuguinea das Wasser bis zum Halse steht, vergisst die Kanzlerin das EU-Klimapaket, das sie einst selbst angestoßen hatte." Und Richard Brand, Referent für Klima und Energie beim Evangelischen Entwicklungsdienst (EED) ergänzte in der Mitteilung vom Freitag: "Die EU verspielt die Chance, jetzt als Vorreiter im Klimaschutz den dringend erforderlichen Durchbruch zu erzielen."
Klima-Risiken. Quelle: GermanwatchPoznan (epo.de). - Im Jahr 2007 sind mehr als 15.000 Menschen durch extreme Wetterereignisse gestorben. Diese Zahl präsentierte die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch am Donnerstag bei den UN-Klimaverhandlungen in Posen. Germanwatch sprach bei der Präsentation der 4. Ausgabe des Globalen Klima-Risiko-Index (KRI) von einem Rekord im Vergleich zu den Vorjahren. Die Schäden beliefen sich auf mehr als 80 Milliarden US-Dollar. Menschen in weniger entwickelten Ländern haben es in der Regel wesentlich schwerer, mit Stürmen, Überschwemmungen und anderen Wetterextremen zurechtzukommen als Menschen in reicheren Ländern.
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