Neu Delhi. - Eine Tochter zu bekommen ist für viele Inder noch immer kein Grund zur Freude. Wer es sich leisten kann, weiß dies zu verhindern. Durch geschlechterselektive Abtreibung, die offiziel verboten ist, kommen weniger Mädchen zur Welt als natürlich vorgesehen. Weltweit kommen auf 1000 Männer 983 Frauen, in Indien sind es 918, im nordindischen Bundesstaat Haryana sogar nur 879. Eine Hashtag-Kampagne soll das ändern. Unter dem Hashtag #SelfieWithDaughter zeigen sich auf Twitter Tausende Väter mit ihren Töchtern. Die Kampagne bündelt jedoch nur ein oberflächliches Engagement und ignoriert dabei die Ursachen für den niedrigen Status von Frauen.
Kathmandu. - Auch zehn Tage nach dem katastrophalen Erdbeben in Nepal ist es schwierig, die weit entfernten Dörfer in den Bergen zu erreichen. Zehntausende Menschen sind durch das Erdbeben obdachlos geworden. Ihre Häuser sind eingestürzt oder so schwer beschädigt, dass sie nicht mehr sicher sind. Barbara Zilly ist als Landeskoordinatorin der Welthungerhilfe in Nepal tätig und berichtet im Interview mit epo.de von den aktuellen Herausforderungen.
Berlin. - "Flüchtlingsunglücke auf dem Mittelmeer: Was kann Europa tun?" (SPON) -- "Flüchtlingskatastrophe: Was die EU gegen das Massensterben im Mittelmeer tun muss" (Süddeutsche Zeitung) - Europas Politiker und ihre Leitmedien, allen voran die deutschen, vergießen nach dem Tod von vermutlich 700 Flüchtlingen, die von Libyen nach Lampedusa unterwegs waren, mal wieder Krokodilstränen. Doch die Rezepte gegen das "Massensterben" sind immer die gleichen - die falschen. Ein Kommentar von epo.de Herausgeber Klaus Boldt.
Berlin. - Im 21. Jahrhundert werden bilaterale oder multilaterale Konflikte zunehmend durch finanzpolitische Währungskriege, Sanktionen oder Cyber-Attacken ausgetragen. Das zeigen - um nur die jüngsten Beispiele zu nennen - die Ukraine-Krise, die Auseinandersetzungen der "Eurozone" mit Griechenland oder die Cyber-Angriffe der USA und Israels auf den iranische Atomanlagen sowie des Islamischen Staats auf einen französischen TV-Sender. Doch dahinter stecken Verteilungskämpfe, wie der Berliner Journalist Daniel Khafif in einem Beitrag für epo.de aufzeigt.
Washington. - Die Regierung der Ukraine erhält vom Internationalen Währungsfonds (IWF) Hilfskredite in Höhe von 17,5 Milliarden US-Dollar. Der Ukraine droht der Staatsbankrott, doch die Regierung Poroschenko rüstet kräftig auf. Trotz leerer Staatskassen will sie nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums in Kiew vom Mittwoch im laufenden Jahr umgerechnet 566 Millionen Euro in Waffen investieren. Gegenüber 2014 wird der Rüstungsetat damit vervierfacht.
Berlin. - Am Ende der Pressekonferenz brachte Sven Hilbig, Handelsreferent bei Brot für die Welt, die Sache auf den Punkt: "Letztlich leistet das BMZ mit der Studie Schützenhilfe für das Bundeswirtschaftsministerium." Es ging am Mittwoch bei der Heinrich-Böll-Stiftung um eine Studie des Münchener ifo-Instituts zu TTIP, dem geplanten transatlantischen Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA - und dessen Folgen für die Entwicklungsländer. Brot für die Welt, Greenpeace und das Forum Umwelt und Entwicklung legten jetzt einen "kritischen Kommentar" dazu vor.
Paris. - Mehr Handel = mehr Frachtverkehr = mehr CO2-Emissionen = mehr Klimakatastrophen. Auf diese einfache Formel lässt sich der neue "ITF Transport Outlook 2015" bringen, den die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag veröffentlicht hat. Den OECD-Prognosen zufolge wird sich der internationale Frachtverkehr bis 2050 vervierfachen, die dadurch verursachten CO2-Emissionen um 290 Prozent steigern und den Passagierverkehr damit als Hauptquelle von Kohlendioxid–Emissionen aus landbasiertem Verkehr ablösen.
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