Rio de Janeiro. - Mit dem Ende der Weltmeisterschaft sinkt das Interesse der Öffentlichkeit am Fußball in Brasilien. Während am Dienstag die siegreiche deutsche Nationalmannschaft am Brandenburger Tor gefeiert wird, schwindet die Aufmerksamkeit auch für die soziale Situation im Gastgeberland der Weltmeisterschaft. Doch für die Brasilianer bleiben die Probleme. Die Forderungen der Protestbewegung an die Regierung, mehr in Bildung und Gesundheit zu investieren anstatt in Infrastruktur und Stadien, die nach der Weltmeisterschaft zum Teil nicht mehr genutzt werden, wurden nicht erfüllt. Die Proteste richteten sich auch gegen Korruption und die Zwangsräumungen, die während den Vorbereitungen auf die FIFA Weltmeisterschaft und die Olympiade 2016 in Rio stattfanden und weitergehen. Das Recht zu demonstrieren und die Pressefreiheit seien weiterhin in Gefahr, erklärte Amnesty International. Die Militärpolizei versuche Demonstranten nach wie vor einzuschüchtern.
Berlin. - In Nigeria kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen der überwiegend christlichen Bevölkerung im Süden und den mehrheitlich muslimischen Einwohnern des Nordens. Viele Konflikte in dem westafrikanischen Land haben in erster Linie wirtschaftliche und ethnische Ursachen und reichen in die Kolonialzeit zurück. Die Entführung von 200 Schulmädchen im April und der Anschlag während des Public Viewings während der Fußball-Weltmeisterschaft sind nur zwei Beispiele für die weiterhin unsichere und instabile Situation in dem Land. Am Montag hat Nigerias Präsident Goodluck Jonathan der pakistanischen Aktivistin Malala Yousafzai versprochen, dass die Schülerinnen bald nach Hause zurückkehren könnten. Wie er dies bewerkstelligen will, verriet er nicht. Denn eine rein militärische Lösung gibt es nicht.
Berlin. - Anlässlich der Berliner Fashion Week wollen am Samstag (12. Juli) AktivistInnen der Kampagne für Saubere Kleidung, Kulturersatz und das "Superhelden-Duo" Captain Trash und Mirror Bitch für die Einhaltung der Menschenrechte und für bessere Sozial- und Umweltstandards protestieren. Die Protestaktion beginnt um 17:00 Uhr in der Französischen Straße und soll gegen 21:00 Uhr am Platz der Luftbrücke enden.
Berlin. - Es vergeht kaum ein Tag, ohne daß sich die Presse mit dem Thema Frauen in der Privatwirtschaft auseinandersetzt. Öffentliche und privatwirtschaftliche Organisationen in entwickelten und Entwicklungsländern bringen innovative Initiativen hervor, aber nicht nur weil es richtig ist, sondern auch weil die Förderung von Unternehmerinnen gut für die Ökonomie und gut fürs Geschäft ist. Und dies kulturellen und behördlichen Hindernissen zum Trotz. Carmen Niethammer, Gender-Beraterin bei Odebrecht S.A. in Brasilien und Gender Advisor der International Finance Corporation (IFC), einer Weltbank-Tochter, stellt einige Methoden vor, die maßgeblich zur Beschäftigung von Frauen, Geschäftseinnahmen und ökonomischem Wachstum beitragen können.
Berlin. - Amnesty International hat die Abschottungspolitik der Europäischen Union gegenüber Flüchtlingen dokumentiert. Dem Bericht "The Human Cost of Fortress Europe" zufolge hat die EU zwischen 2007 und 2013 fast zwei Milliarden Euro für den Bau von Zäunen, hochentwickelten Überwachungssystemen und Grenzkontrollen ausgegeben. Nur 700 Millionen Euro aus dem EU-Budget flossen dagegen in den Ausbau der Asylverfahren und die Verbesserung der Situation von Asylsuchenden.
Rio de Janeiro. - Auch während der Weltmeisterschaft verfolgt Amnesty weiterhin die Situation und den Umgang der Polizei und der Militärpolizei mit Demonstranten. Die Menschenrechts-Beraterin Renata Neder von Amnesty Brasilien berichtete, dass die Repression und Kriminalisierung friedlicher Proteste seit Beginn der Weltmeisterschaft weitergehen. Einschüchterungen und willkürliche Festnahmen hätten sogar zugenommen.