GTZEschborn (epo.de). - Für die Weiterentwicklung von Öko- und Sozialstandards bei der Produktion von Pflanzenölen haben sich die Stadtwerke Schwäbisch Hall und die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) zusammengeschlossen. Kinderarbeit, das Abholzen von Regenwäldern und Umweltverschmutzung sollen dadurch vermieden werden. Bislang gibt es kein international anerkanntes Zertifizierungssystem für Bioenergie und Pflanzenöle.

Die Zusammenarbeit ist Teil eines GTZ-Vorhabens, das sich im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) umfassend mit nachhaltiger Biomassenutzung befasst. Die Stadtwerke Schwäbisch Hall nutzen bereits Pflanzenöl, um in ihrem Blockheizkraftwerk umweltfreundlich Strom und Wärme für ihre Kunden zu produzieren. "Wir wollen jedoch nur Pflanzenöle verwenden, die umweltverträglich hergestellt sind und in Entwicklungsländern nicht zu Ausbeutung und Armut führen", erklärte Johannes van Bergen, Geschäftsführer der Stadtwerke, den Anspruch seines Unternehmens.

Mittelfristig soll mit der Kooperation der Aufbau eines internationalen Zertifizierungssystems unterstützt werden. "Die GTZ überzeugt uns, da sie bereits viel Erfahrung mit Zertifizierungen und der Entwicklung von Öko- und Sozialstandards in den Bereichen Holz, Kaffee und Baumwolle besitzt", begründete van Bergen die Wahl des Partners.

Die gemeinsam von der GTZ und den Stadtwerken erarbeiteten Nachhaltigkeitsstandards werden bei Herstellern von Pflanzenölen in Afrika, Asien und Lateinamerika angewendet und auf Praxistauglichkeit getestet. Weiterbildung soll dazu beitragen, dass die Produzenten das Zertifizierungsverfahren bestehen und ihr Öl dann als "sozial- und umweltverträglich hergestellt" exportieren können.

"Von einem internationalen Zertifizierungssystem für Pflanzenöle profitieren alle, die sicher gehen wollen, dass sie nur nachhaltig produziertes Pflanzenöl verwenden", sagte Daniel May, Bioenergie-Experte der GTZ. "Wir werden darauf achten, dass in unseren Entwicklungsvorhaben weder Umweltschäden noch negative soziale Auswirkungen durch die Produktion von Bioenergie entstehen. Die Ökobilanzen müssen positiv sein, der Anbau gemäß international anerkannter Sozialstandards geschehen und die Nahrungsmittelproduktion darf nicht negativ beeinflusst werden."

www.gtz.de


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